Kleine Schritte, große Wirkung: Mit grünen Vorsätzen ins neue Jahr
Leave a CommentMehr Sport machen, auf eine gesündere Ernährung achten, mit dem Rauchen aufhören – Wer kennt sie nicht, die Neujahrsvorsätze? Als Metapher für das neue Jahr sehen wir oft ein neues Kapitel, leere Seiten, die darauf warten beschrieben zu werden. Typische Vorsätze fürs neue Jahr sind dann meist Dinge, die wir sowieso schon lange vor uns herschieben und jetzt endlich beginnen wollen. Trotzdem schaffen wir es oft nicht sie einzuhalten – Zu schnell verschwindet die Motivation, zu stark ist die Umstellung. Wie wäre es in diesem Jahr deshalb mal mit einfachen und zugleich nachhaltigen Neujahrvorsätzen, die Ihr mit unseren Tipps problemlos in den Alltag integrieren könnt?
Um nachhaltig und bewusst zu Leben musst du kein Ökofreak oder leidenschaftlicher Weltverbesserer sein. Du brauchst auch keine Unmengen an Geld ausgeben. Oft reichen schon ein paar kleine Umstellungen routinierter Angewohnheiten um nicht nur dir selbst sondern auch der Umwelt etwas Gutes zu tun.
1) Weniger Plastikmüll produzieren
Obwohl Plastik noch ein recht junges Phänomen ist wird es zu einem zunehmenden Problem für den Planeten. Zahlreiche Verarbeitungsmöglichkeiten und vor allem die Langlebigkeit von Kunststoffen führten zu einem regelrechten Plastikhype, den wir heute kaum noch bewältigen können. Im Juli letzten Jahres wurde eine Studie veröffentlicht, die zeigt wie verheerend die Situation mittlerweile ist. Ca. 8,3 Milliarden Tonnen Plastik wurden nach einer Hochrechnung bisher weltweit produziert. Das meiste davon landet auf Deponien oder schwimmt mittlerweile in unseren Weltmeeren. Genau deshalb ist es wichtig über den eigenen Verbrauch von Plastik nachzudenken! Dabei fällt auf: Schon durch kleine Veränderungen kann ich weniger Plastikmüll produzieren und so selbst einen Teil zur Bewältigung des Müllproblems beitragen.
Stoffbeutel statt Plastiktüte: Spart nicht nur Plastik sondern auch Geld. Das gilt auch für den Obst- und Gemüsekauf im Supermarkt. Obst- und Gemüse Zuhause einfach gut abwaschen oder direkt eigene Tüten zum Verstauen mitnehmen. Unser Tipp: Der kleine Wäschesack von Zuhause eignet sich super als Plastiktütenersatz
Leitungswasser statt Wasser aus der Plastikflasche: Nirgendwo sonst ist das Trinkwasser aus der Leitung so strengen Vorschriften unterzogen wie hier in Deutschland. Es ist also nicht nur zum Abspülen geeignet, sondern auch zum Durstlöschen! Wer nicht auf Kohlensäure verzichten will, kann sich einen Wassersprudler zulegen.
Eigener Thermobecher statt ToGo Becher: Den könnt Ihr beim Bäcker befüllen lassen. So bleibt der Kaffee außerdem länger warm.
Stückseife statt Flüssigseife: So spart ihr euch den Plastikbehälter. Zum Aufbewahren Seifenschalen aus Kermaik oder Porzellan benutzen.
Direkt vor der Tür: In Karlsruhe und Ettlingen gibt es unverpackt Läden in denen Ihr direkt ganz ohne Verpackungen einkaufen könnt.
Lesetipps: Das Buch Besser leben ohne Plastik und der dazugehörige Blog. Ebenfalls lesenswert: Zero waste – Weniger Müll ist das neue Grün und der dazugehöroge Blog.
2) Weniger Lebensmittel wegwerfen
Schon bei der Ernte werden Unmengen an Lebensmitteln aussortiert, weil Sie nicht der Norm entsprechen. Viele Waren sind langen Transportwegen ausgesetzt, was dazu führt, dass auch hier viel im Müll landet. Hat etwas braune Stellen oder ein welkes Blatt findet es keine Käufer mehr und sind Mindesthaltbarkeitsdaten einmal überschritten landet vieles, was noch gut ist in den Abfallcontainern. Auch bei uns Endverbrauchern landet vieles im Müll. Mit unseren Tipps könnt ihr das einschränken und der extremen Lebensmittelverschwendung entgegentreten.
Essenplan machen und Einkaufsliste schreiben: Alles fängt damit an, dass Ihr wirklich nur das kauft, was Ihr auch (ver)braucht. Damit am Ende nichts im Müll landet könnt Ihr euch zum Beispiel einen Essensplan für die Woche gestalten und mit dem dazugehörigen Einkaufszettel losziehen.
Saisonal und regional einkaufen: Es müssen nicht unbedingt Erdbeeren im Winter oder exotische Früchte mit langen Lieferwegen sein. Auch unsere Region hat viel zu bieten! Hier findet Ihr z.B. einen praktischen Saisonkalender zum runterladen. Noch besser: Möglichst direkt beim Erzeuger einkaufen und so die heimische Landwirtschaft unterstützen. Auf dem Markt könnt Ihr euch mit den Verkäufern direkt über saisonales Obst und Gemüse austauschen. Wer es lieber gemütlich hat kann es sich direkt vom Erzeuger nachhause liefern lassen, zum Beispiel mit einer Biokiste. Alternativ gibt es in Karlsruhe auch eine Foodcoop, die Ihre Produkte regional auf biologischem Anbau bezieht.
Nicht nur makelloses Obst und Gemüse kaufen: Mut zur Hässlichkeit ist das Motto, denn auch die krumme Karotte schmeckt! Die meisten Menschen greifen dennoch zum formschönen Gemüse – was übrig bleibt landet im Müll.
Reste aufbewahren und wiederverwerten: Was beim Essen übrig bleibt kann kühl gelagert auch einige Tage später noch gegessen werden. Vieles kann auch eingefroren werden und dient später wenn die Zeit mal knapp ist als selbstgemachtes „Fertiggericht“.
Praktisch: Die App „ Toogoodtoogo“. Hier bieten Bäckereien oder Restaurants übrig gebliebenes zu einem günstigen Preis an. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Direkt vor der Tür: Lebensmittel tauschen und vor der Tonne retten könnt ihr außerdem bei Foodsharing. Tipp: Im Foodsharing Fair-Teiler in der Viktoriastraße 12 in Karlsruhe können Lebensmittel abgeben und abgeholt werden.
3) Bewusster Konsumieren
Wir leben in einer schnelllebigen Zeit. Was nicht funktioniert wird weggeworfen und durch Neues ersetzt, Trends kommen und gehen schneller als man schauen kann und Gedanken darüber was man da jetzt eigentlich kauft macht man sich nur noch selten. Dieses Verhalten ist mitunter ein Grund für das weiter oben genannte Müllproblem, aber auch dafür, dass wir Dinge oft nicht mehr genug schätzen. Vor allem diese Wertschätzung unseres Besitzes, Kreativität und Gemeinschaft sind die Vorteile eines bewussteren Konsums. Wie Ihr den ersten Schritt in diese Richtung machen könnt erfahrt ihr hier.
Sich Zeit nehmen beim Kauf: Brauche Ich das wirklich? Oft reicht es schon, Dinge nicht direkt aus einem Impuls raus zu kaufen, sondern eine Nacht drüber zu schlafen um festzustellen, ob der Kauf wirklich nötig ist.
Reparieren statt Wegwerfen: Der Toaster funktioniert nicht mehr? Kein Grund Ihn direkt zu entsorgen. Tauscht euch mit euren Mitmenschen aus. Vielleicht ist die Nachbarin ja eine begnadete Bastlerin und bringt den Toaster im handumdrehen wieder zum Glühen? Auch Reparaturcafés sind eine super Gelegenheit kaputte Dinge unter Anleitung und in Gemeinschaft zu reparieren.
Tauschen und Teilen statt Kaufen: Ihr braucht eine Leiter zum Renovieren aber habt keine? Statt eine zu kaufen lohnt es sich oft einfach mal im Freundeskreis rumzufragen. Meist findet sich jemand der euch gerne etwas ausleiht. Oder frage doch in deiner Nachbarschaft, zum Beispiel über die Plattform Nebenan.de. Kleidertauschpartys sind eine super Gelegenheit ressourcensparend ungetragene Klamotten loszuwerden und neue zu finden. Auch wir werden im Frühjahr diesen Jahres wieder eine unserer erfolgreichen Kleidertauschpartys veranstalten. Wann genau erfährst du über unseren Kalender. Komm doch vorbei!
Direkt vor der Tür: Im Leihladen der bald in der Karlsruhe Oststadt eröffnet könnt ihr allerlei nützliche Dinge gegen eine geringe Gebühr ausleihen!
4) Das eigene Mobilitätsverhalten überdenken
Fast täglich lesen wir in den Nachrichten neues zum Klimawandel und wir können Ihn auch spüren. Einen erheblichen Teil zu diesen Veränderungen tragen die Abgase bei, die wir täglich mit unseren Autos produzieren. Dabei haben wir gerade in der Stadt viele Möglichkeiten mobil zu sein, und dabei auf unser Klima zu achten.
Das Auto öfter stehen lassen: Was gibt es schöneres als sich die lauwarme Frühlingsluft auf dem Rad um die Nase wehen zu lassen? Wenn das Wetter mal nicht mitspielt kann man auch einfach auf Bus und Bahn umsteigen. Gerade hier in Karlsruhe haben wir eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr.
Carsharing Möglichkeiten nutzen: Wenn man das Auto nur ab und zu benötigt lohnt sich ein eigenes meist nicht. Stattdessen gibt es mittlerweile fast überall carsharing Angebote (in Karlsruhe z.B. das Stadtmobil), bei denen man Autos mit anderen teilt.
Lastenräder nutzen: Zugegeben, größere oder schwere Transporte sind mit einem normalen Fahrrad nur schwierig zu meistern. Die Lösung dafür sind Lastenräder, mit denen auch größere Transporte problemlos möglich sind. Ausleihen könnt ihr sie zum Beispiel bei Lastenkarle Karlsruhe.
Wie Ihr seht: Nachhaltigkeit muss nicht kompliziert und umständlich sein. Mit unseren grünen Neujahrsvorsätzen könnt Ihr sie ganz einfach in Euren Alltag einbauen.
In diesem Sinne wünschen wir Euch einen guten Start ins neue Jahr!