Veranstaltungen

  1. Park(ing) Day 2023 in Karlsruhe

    Leave a Comment

    Park dein Sofa für mehr Leben in der Stadt

    Am Freitag und Samstag, 15. und 16. September 2023 ist es wieder soweit: Erstmalig an zwei Tagen verwandeln sich zum internationalen Park(ing) Day öffentliche Parkplätze in Freiluftwohnzimmer, Musikbühnen und Spielflächen. Ziel dieser internationalen Aktion ist es, die Städte wieder lebenswerter zu machen. Denn ein Großteil der öffentlichen Flächen wird im Alltag von parkenden Autos belegt.

    Impression vom ParkingDay 2020: viele Menschen sitzen gemütlich auf einem Parkplatz zusamen und unterhalten sich
    Impressionen vergangener Park(ing) Days: Ein Parkplatz wird zum Spielzimmer.

    Mit dem Park(ing) Day soll die Art und Weise, wie städtische Flächen genutzt werden, durch lebensfrohe Aktionen hinterfragt werden. Dort, wo sonst Autos parken, entstehen am Park(ing) Day viele neue Orte der Begegnung, Freizeit und Erholung!

    Parkplätze für die Nachhaltigkeit – Quartier Zukunft beim Park(ing) Day 2023 in Karlsruhe

    Um den städtischen Raum für Informationen rund um das Thema nachhaltige Entwicklung zu nutzen, sind auch wir beim Park(ing) Day 2023 aktiv. Wir bespielen am 16.09. drei Parkplätze in der Ludwig-Wilhelm-Straße von 11-18 Uhr (Nahe des Stadtmobil-Büros). Dort könnt ihr Einblicke in unsere Arbeit bekommen, praktische und umweltfreundliche Lastenräder testen und ein eigenes Selbstexperiment starten!

    Wenn ihr nicht selbst den Tag mit eurer Aktion auf einem Parkplatz verbringt, besucht uns dort und werft einen Blick in unsere Reallaborforschung und Quartiersarbeit.

    Mehr über den Park(ing) Day

    Du willst wissen, welche Aktionen noch am diesjährigen Park(ing) Day geplant sind? Hier findest du eine Übersicht über die mitwirkenden Initiativen und verwandelte Parkflächen:

    Der Park(ing) Day findet jedes Jahr im September statt. Auch in den letzten Jahren war das Engagement der Karlsruher Teilnehmenden groß: Flohmärkte, Musikbühnen, kreative Events und Lernorte entstanden in den Straßen.

    Du hast Lust bekommen selbst eine Aktion zu planen? Viel Aufwand gehört nicht dazu. Ein paar Decken, Pflanzen und Sitzgelegenheiten machen schon einen riesigen Unterschied. Darüber hinaus ist natürlich alles möglich. Die Gestaltung der Fläche bleibt dir und deinem Team überlassen. Hier könnt ihre eure Aktion anmelden.

    Die Beantragung der Parkplätze bei der Stadt läuft über den Verein Wandelwirken e.V., ein Verein aus dem Umfeld des Karlsruher Transformationszentrums für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT), der für zukunftsfähige gesellschaftliche Transformation eintritt.

  2. Pflanzentausch im Zukunftsraum am 6. Mai 2023

    Leave a Comment

    Tauschbörse für Gartenfreunde und Blumenliebhaber 

    Mehr Vielfalt in den eigenen Garten bringen, sich austauschen und vernetzen – darum geht’s bei unserem Klassiker im und vor dem Zukunftsraum in der Karlsruher Oststadt: die Pflanzentauschbörse mit Gartenflohmarkt.

    Am Samstag, 6. Mai 2023 könnt ihr wieder Ableger, Setzlinge und Samen von 14-17 Uhr verschenken oder tauschen. Zusätzlich wird es einen kleinen Gartenflohmarkt geben, bei dem alles, was beim Gärtnern gebraucht wird – etwa Fachliteratur, Töpfe und Werkzeug – neue Besitzer finden kann. 

    Freut euch mit uns gemeinsam, dass der Frühling da ist. Wir können uns gegenseitig dabei unterstützen, die Natur in Karlsruhe aufblühen zu lassen und die Stadt ein bisschen bunter zu machen. Sich bei einem geselligen Beisammensein informieren und Kontakte knüpfen, dazu soll der Pflanzentausch genutzt werden. Am besten geht das bei Kaffee und Kuchen! Für das Buffet stellen wir Heißgetränke zur Verfügung. Über Kuchenspenden freuen wir uns!

    Bitte bringt eure Setzlinge in kleinen Gefäßen (in Töpfchen oder Schalen) und optimalerweise beschriftet mit. Alle weiteren Infos zur Veranstaltung gibt es in unserem Kalender.

    Du würdest gerne deine Idee oder Initiative rund um den Garten vorstellen, oder hast so viele Ableger, dass du mehr Platz benötigst? Dann melde dich bei Helena Trenks unter helena.trenks@kit.edu. Aus Platzgründen bitten wir darum, keine großen, sperrigen Gegenstände für den Gartenflohmarkt mitzubringen. Der Frühling steht in den Startlöchern, seid dabei!

    Du möchtest mehr zum Thema erfahren? Hier haben wir noch einige Informationen und Blogbeiträge für dich ausgewählt:

  3. „Um die Gesellschaft zu verändern, muss man den Ehrgeiz der Menschen wecken“

    Leave a Comment

    3 Fragen an Wattbewerb. Ein Interview mit Rainer Romer.

    Portrait von Rainer Romer
    Rainer Romer (Quelle: privat)

    Ob Urban Gardening, autofreiere Mobilität oder Architektur. In nahezu jedem Lebensbereich finden sich heutzutage Start-ups, Initiativen und Projekte, bei denen Nachhaltigkeit, nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit eine große Rolle spielen. In unserem Interview-Format sprechen wir mit Menschen, die sich in unserem Quartier in der Karlsruher Oststadt – und auch darüber hinaus – im Bereich der Nachhaltigkeit engagieren.

    Wattbewerb fordert Städte und Gemeinden dazu heraus, den Ausbau ihrer Photovoltaik-Anlagen voranzutreiben. Die erste Großstadt, die ihre installierte PV-Leistung je Einwohner:in verdoppeln kann, gewinnt den Wettbewerb. Die Idee dazu stammt von Rainer Romer, der als Elektroingenieur, Imker und Aktivist seinen Beruf und seine Leidenschaft gleichermaßen in das Projekt einfließen lässt.

    Hallo Rainer! Du hast Wattbewerb Anfang 2021 ins Leben gerufen. Wie kam es dazu?

    Die Idee entstand im Rahmen der Gruppe Fossil Free Karlsruhe, wo ich seit längerem aktiv bin.
    Ich wollte etwas starten, bei dem alle Menschen mitmachen können. Der Gedanke hinter dem Wettbewerb basiert auf einer Spielidee: Wir Menschen lassen uns nicht bloß mit trockenen Fakten überzeugen, wir wollen Geschichten, die uns bewegen. Wir sind neugierig, verspielt und ehrgeizig. Manchmal wollen wir auch einfach besser in etwas sein als andere. Wattbewerb weckt diesen Ehrgeiz und schafft so eine neue Motivation, die Energiewende voran zu bringen. Wir greifen sozusagen an den emotionalen Flanken unseres Denkens an, um den Ehrgeiz auf die richtigen Aktionen zu lenken.

    Mittlerweile sind wir ein großes Team, das sich gemeinsam immer neue Challenges für Gemeinden und Kommunen ausdenkt. Alle bei uns haben wunderbare Stärken, die sie bei der Wattbewerb-Organisation einbringen. Wir haben zudem auch Unterstützung aus der Industrie, die uns beispielsweise Solarmodule zur Verfügung stellen, die wir dann wiederum als Preise für einzelne Wettbewerbe vergeben können.

    Gruppenfoto vom Wattbewerb-Team
    Das Wattbewerb-Team (Quelle: Rainer Romer)

    Warum siehst du gerade in Photovoltaik ein Energiemodell für die Zukunft?

    Weil dabei jede und jeder mitmachen kann. Nicht jeder Haushalt kann eine Windkraftanlage installieren, dafür sind die Voraussetzungen gar nicht gegeben. Aber Solarenergie ist umsetzbar. Wer ein Eigenheim besitzt, kann sich informieren, Förderungen beantragen und Photovoltaik-Anlagen aufs Dach bauen. Wer zur Miete wohnt kann mit der Vermieterin oder dem Vermieter in den Austausch gehen und sich gemeinsam um Solarmodule auf dem Mehrfamilienhaus kümmern.

    Solarenergie auf dem heimischen Balkon produzieren
    Auch wer zur Miete wohnt, kann zum Ausbau der Solarenergie beitragen – gemeinschaftlich oder mit einem eigenen Balkon-Modul.

    Und natürlich kann jede und jeder von uns den Ausbau von nachhaltiger Energie immer wieder thematisieren. Es ist auch eins der Hauptziele von Wattbewerb, das Thema Energiewende in die Wahrnehmung der Gesellschaft zu rücken und fest in der Öffentlichkeit zu verankern. Die Menschen müssen auf dem Schirm haben, wie sie dazu beitragen können und die Politik muss auf dem Schirm haben, was sich ändern muss.

    Vor welchen Herausforderungen steht Wattbewerb – und der gesamte Ausbau der Solarenergie – aktuell?

    Zunächst ist natürlich auch für uns der Fachkräftemangel ein großes Thema, in doppelter Hinsicht. Zum einen gibt es einen Mangel an Installateur:innen. Zum anderen fehlt in den Bereichen, wo das Personal da wäre, oft noch die Bereitschaft zur Umsetzung.

    Zweitens haben wir den Anspruch, die Energiewende dezentral voranzutreiben. Das bedeutet, wir müssen uns über viele Netzwerke hinweg austauschen und den Wettbewerb deutschlandweit koordinieren. Das fordert enorm viel Austausch im Team und mit externen Partnern, was ein oft unterschätzter Punkt ist.

    Und drittens muss sich auch im gesamten Umgang mit der Energiegewinnung noch viel ändern. Wir gewinnen schon jetzt sehr viel Strom, der nicht genutzt wird, weil er nicht gespeichert werden kann. Deshalb wünsche ich mir für die Zukunft, dass Akkus ein fester Bestandteil des erneuerbaren Energiesystems werden. Nur so können wir die Stromversorgung stabil halten und die Möglichkeiten, die wir haben, effektiv nutzen.

    Vielen Dank für das Gespräch, Rainer! Wir wünschen dir und Wattbewerb weiterhin viel Erfolg!

    Du hast Lust bekommen, selbst aktiv bei der Energiewende mitzuwirken oder willst deine Stadt bei Wattbewerb registrieren? Mehr Infos gibt es unter https://wattbewerb.de/

    und https://fossilfreeka.de/

    Auch das Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT) erprobt Möglichkeiten, wie Bürgerinnen und Bürger den Ausbau der Solarenergie aktiv mitgestalten können. Das Projekt „Dein BalkonNetz“ will mit kleinen, kompakten Photovoltaikanlagen, die einfach auf dem Balkon oder auf der Terrasse zu installieren sind, die Energiewende vorantreiben. Mehr über diese Balkonmodule erfährst du unter https://www.dialog-energie.de/formate/realexperimente/dein-balkonnetz/

  4. „Das Leben im Tiny House ist befreiend – und sinnvoll für die Zukunft.“

    Leave a Comment

    3 Fragen an „Tiny Houses für Karlsruhe e.V.“ – ein Interview mit Larissa Pferdmenges

    Ob Urban Gardening, autofreiere Mobilität oder Architektur. In nahezu jedem Lebensbereich finden sich heutzutage Start-ups, Initiativen und Projekte, bei denen Nachhaltigkeit, nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit eine große Rolle spielen. In unserem Interview-Format sprechen wir mit Menschen, die sich in unserem Quartier in der Karlsruher Oststadt – und auch darüber hinaus – im Bereich der Nachhaltigkeit engagieren.

    Larissa Pferdmenges
    Larissa Pferdmenges
    (Quelle: Tiny Houses für Karlsruhe e.V.)

    Wohnen auf kleinem Raum in Form von Tiny Houses ist in den USA und Australien längst im Trend. Auch in Deutschland findet das Konzept immer mehr Anklang – der Verein „Tiny Houses für Karlsruhe e.V.“ hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, über die Idee dahinter aufzuklären und interessierte Menschen zusammen zu bringen. Mehr über diese Arbeit, und was Tiny Houses mit Nachhaltigkeit zu tun haben, erzählt die 2. Vorsitzende des Vereins Larissa Pferdmenges.

    Hallo Larissa! Du wohnst selbst seit mehr als einem Jahr in einem Tiny House. Was genau steckt hinter diesem Wohnkonzept?

    Die Tiny-House-Bewegung ist in Deutschland recht jung, sodass es bei uns noch gar keine genauen Richtlinien darüber gibt, was ein Tiny House ausmacht. Allgemein kann man sagen: ein Tiny House ist eine Kleinwohnform, bei der die Wohnfläche 50m2 nicht überschreitet. Es gibt auch mobile Tiny Houses mit Straßenzulassung, bei denen sind die maximalen Ausmaße und das Gewicht genauer festgelegt. Was aber fast alle Tiny Houses gemeinsam haben, ist eine möglichst ökologische Bauweise, zum Beispiel durch die Verwendung von nachhaltigen Baumaterialien. Fest definiert ist das jedoch nicht.

    Für mich fühlt sich das Leben im Tiny House mittlerweile völlig normal an. Als mein Mann und ich damals eingezogen sind, war es vor allem ein befreiendes Gefühl. Das minimalistische Wohnen vereinfacht den Alltag in vielerlei Hinsicht. Natürlich bringt es auch einige Herausforderungen mit sich, aber für mich ist es gerade der Gedanke des Minimalismus dahinter, der mir hilft, mich mit wenig Besitz zu arrangieren. Ich glaube, man muss einfach dafür gemacht sein.

    Tiny House von außen
    Tiny House von außen (Quelle: Larissa Pferdmenges)

    Du bist seit zwei Jahren im Vorstand des Vereins „Tiny Houses für Karlsruhe e.V.“ Welche Ziele verfolgt ihr im Verein?

    Unser oberstes Ziel ist es, die Idee der Tiny Houses als Wohnform in die Welt hinauszutragen. Wir wollen informieren, beraten und die Wohnform in der breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Ursprünglich wurde der Verein im Zuge eines konkreten Stellplatzprojektes gegründet, bei dem geeignete Orte für Tiny Houses gefunden werden sollten. Inzwischen ist die Akquise von Stellplätzen längst nicht mehr unsere Haupttätigkeit. Vielmehr geht es darum, in den Austausch zu gehen, unser Konzept bei Veranstaltungen oder in den Medien zu präsentieren und zum Beispiel auch Vorträge zu halten. Wir treffen uns regelmäßig und veranstalten auch einen öffentlichen Online-Stammtisch, bei dem sich interessierte Personen über das Thema informieren können. Aktuell planen wir ein eigenes Tiny House als Vereinsheim – darin können unsere Mitglieder dann zum Beispiel auf Probe wohnen, wenn sie das Konzept für sich ausprobieren wollen. Wir möchten auch beispielsweise Gemeinden unterstützen, die Tiny Houses in ihrem Ort aufbauen wollen.

    Denkst du, minimalistisches Wohnen kann ein Modell für die Zukunft sein?

    Das muss es sogar! Wir können langfristig mit unserem Konsum nicht so weitermachen wie bisher. Wir müssen als Gesellschaft wieder lernen, auf Langlebigkeit zu achten und Nicht-Benötigtes in den Wertschöpfungskreislauf zurückführen. Minimalismus kann dafür ein guter Ansatz sein. Außerdem verbraucht man im Tiny House weniger CO2, versiegelt keine Flächen und natürlich spielt auch die nachhaltige Bauweise eine große Rolle.

    Darüber hinaus gefällt mir persönlich der Aspekt des gemeinschaftlichen Wohnens. Statt in einem anonymen Vorort leben wir in einer Gemeinschaft – wir unterstützen uns, tauschen uns aus und teilen miteinander. Zum Beispiel braucht nicht jede Familie einen eigenen Rasenmäher, weil wir uns gegenseitig Dinge ausleihen.

    Ich hoffe einfach, dass Tiny Houses in Zukunft eine anerkannte Wohnform sein werden, die als völlig normale Ergänzung zu anderen Lebensmodellen betrachtet wird.

    Tiny House von Innen
    Tiny House von innen (Quelle: Larissa Pferdmenges)

    Vielen Dank für das Gespräch, Larissa! Wir wünschen dir und Tiny Houses für Karlsruhe e.V. weiterhin viel Erfolg!

    Mehr Informationen zum Verein gibt es unter Tiny Houses für Karlsruhe e.V. (tiny-houses-karlsruhe.de)

    Übrigens, Tiny Houses sind nicht nur als Wohnraum nutzbar. Sie können beispielsweise auch als mobiles Labor genutzt werden, wie das „MobiLab“ zeigt. Das MobiLab ist ein Ort für den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, also ein flexibles Partizipationsbüro auf Rädern.

    Weitere Informationen zum MobiLab gibt es auch in einer Podcastfolge von Labor Zukunft – Forschung ohne Kittel.

  5. FutureFiction: Ausstellung und Preisverleihung im ZKM

    Leave a Comment

     

    Was wäre, wenn die Klimaerwärmung gebremst oder sogar aufgehalten werden kann? Was wäre, wenn die Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden? Was wäre, wenn das die Zukunft ist? Wie sieht diese Zukunft aus?

    Nach fast einem Jahr der Planung und Organisation fand am 10.07.2021, die Abschlussveranstaltung des FutureFiction Kreativwettbewerbs im ZKM in Karlsruhe statt. An diesem Abend wurden die Gewinnertexte und -videos des Wettbewerbs der Öffentlichkeit präsentiert und die Gewinner*innen erhielten Siegerurkunden und Preise. Da die Veranstaltung aufgrund der Corona-Hygienevorschriften begrenzt war, wurde das Event auch über den FutureFiction-Instagram Kanal als Livestream ausgestrahlt und konnte somit auch vom Sofa aus verfolgt werden.

    Durch den Abend wurde das Publikum von Gunnar Schmidt geführt. Mit seiner langen Schauspielerfahrung, unter aktuell am Badischen Staatstheater, sorgte er für eine motivierte und ausgelassene Stimmung im Publikum. Volker Stelzer, der Initiator des Wettbewerbs, begann den Abend mit einigen Worten über den Ursprung der Idee und über die Kooperation mit den Scientists4Future Karlsruhe und den Parents4Future Bruchsal. Annika Fricke und Helena Trenks, die Organisatorinnen des Wettbewerbs und jeweils Koordinatorinnen für die Kategorien Text und Film kamen auf die Bühne, um über die Einreichungen zu berichten und den Auswahlprozess mit der Jury zu erläutern. Die Jury meldete sich via Videobotschaften über die Leinwand zu Wort und erzählte, wie es ihnen bei der Entscheidung erging.

    Als Highlight des Abends wurden die Gewinner-Beiträge vorgestellt. Erst wurden die drei Texte der jüngeren Gewinner*innen vorgelesen, dann die drei Gewinnerfilme gezeigt und letztendlich die Texte der älteren Kategorie präsentiert. Abschließend wurde noch ein Text prämiert, welcher als Sonderkategorie für eine besonders originelle und kreative Geschichte gewonnen hat. Die Texte wurden teilweise von den Gewinner*innen selbst und teilweise von Gunnar Schmidt vorgetragen. Zusätzlich wurden den Gewinner*innen einige Fragen gestellt, z. B. über Hintergründe oder Ideen ihrer Geschichte. Hierdurch hat das Publikum tiefere Einblicke erlangen können über die Utopien, Vorstellungen und auch Wünsche der Jugendlichen. Abschließend thematisierte Gunnar Schmidt noch den Fakt, dass nur 10% der Einreichungen von männlichen Verfassern kam und entließ das Publikum mit der Frage, ob es für einen grünen ökologischen Wandel nicht auch einen strukturellen gesellschaftlichen Wandel brauche.

     

    Parallel fand im ZKM eine Ausstellung statt, in der die Ergebnisse des Wettbewerbs angeschaut werden konnten! 

    Ab Herbst wird die Ausstellung bei uns im Zukunftsraum zu sehen sein.  Lass dich inspirieren und schau vorbei 🙂 

    Du möchtest mehr über die eingereichten Beiträge  oder die Gewinnerinnen erfahren? Dann schau auch hier auf der Homepage und auf Instagram vorbei.

  6. Gemeinwohl-Ökonomie für nachhaltige Stadtentwicklung?

    Leave a Comment

    Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten. Für das Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele 2030 spielen sie daher eine entscheidende Rolle. Doch wie genau diese Ziele in die Praxis umgesetzt werden können, ist immer noch eine Herausforderung. Die Gemeinwohl-Ökonomie bietet einen Ansatz, der vielseitige Aspekte berücksichtigt und gleichzeitig praktisch umsetzbar ist.

    Marielle Rüppel hat in ihrer Bachelorarbeit die Handlungsmöglichkeiten verschiedener Akteure einer Stadt im Rahmen der Gemeinwohlökonomie untersucht. Ihre Ergebnisse wird sie am Dienstag, 17. Dezember ab 18:30 Uhr im Zukunftsraum (Rintheimerstraße 46) vorstellen.

    Das Thema Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren stark ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Viele Menschen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sind sich einig, dass wir dringend unsere Wirtschafts- und Lebensweise verändern müssen, um das 2°C-Ziel zu erreichen, Ressourcen zu schonen und eine enkeltaugliche Zukunft zu ermöglichen. Ein zentrales Problem ist, dass zurzeit Unternehmen, die sich umweltschädigend verhalten oder auf niedrige Löhne in der Lieferkette setzen, einen finanziellen Vorteil haben, da sie ihre Produkte billiger verkaufen können. Aber muss das so sein?

    Eine Bilanzierung für mehr Gemeinwohl

    Die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) Bewegung hat ein Instrument entwickelt, das durch Nachhaltigkeitsberichterstattung zu einem ethischeren und nachhaltigeren Wirtschaftssystem führen kann: die sogenannte Gemeinwohl-Matrix. Zur Umsetzung müssten sich auch die politischen Rahmenbedingungen ändern. So könnten Kommunen bei öffentlichen Ausschreibungen Kriterien festlegen, nach denen umweltbewusste Unternehmen einen Vorteil haben. Das Konzept passt auch sehr gut mit den Zielen der nachhaltigen Entwicklung (SDGs) zusammen, was die untenstehende Übersicht verdeutlicht. Dabei kann und muss sich nicht alles von heute auf morgen verändern, stattdessen werden mutige, aber realistische Schritte zu einer langfristig orientierten Vision vorgeschlagen. So kann die GWÖ den Prozess der Entwicklung von Organisationen in Richtung Nachhaltigkeit unterstützen.

    Vom Klimanotstand zur klimaneutralen Kommune

    Der Ausruf des Klimanotstands in vielen deutschen Städten zeigt, wie wichtig und dringend das Thema ist. Darauf folgen müssen Maßnahmen, die langfristig zum Klima- und Artenschutz beitragen. Ein gemeinwohlzentrierter Ansatz hilft Stadtverwaltungen dabei, erst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen und festzustellen, was bereits gut läuft und wo etwas verbessert werden kann.

    Ein Ansatz der Gemeinwohlökonomie ist es, künftige Investitionen oder Bauprojekte vor ihrer Durchführung auf ihren „Gemeinwohl-Index“ zu prüfen. Statt eines Unternehmens wird ein Projekt bilanziert und dessen Auswirkungen auf verschiedene Beteiligte und deren Werte bzw. Anliegen berücksichtigt. Wenn es darum geht, ein Gebäude aus Holz oder aus Beton zu bauen, ist Beton in den meisten Fällen zunächst billiger. Wenn aber die Eigenschaft der CO2 Speicherung im Holz miteingerechnet wird, während bei der Herstellung von Beton CO2 frei wird, ist es langfristig günstiger in umweltfreundliche Alternativen zu investieren, denn die Folgekosten der Umweltschäden übersteigen häufig die Kosten der höheren Investition.

    GWÖ für soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt

    Eine Aufgabe der Kommunen ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu verhindern, dass Wohnraum immer teurer wird. Auf lokaler Ebene könnten Kommunen demnach mehr Flächen für Wohngenossenschaften zur Verfügung stellen oder Programme wie „Wohnen für Hilfe“ fördern, die Leerstand entgegenwirken sollen. Diese Entscheidungen wirken sich in der Gemeinwohl-Bilanz positiv aus.

    Für den sozialen Zusammenhalt ist es wichtig, Räume und Verfahren zu schaffen, in denen sich Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund begegnen und grundlegende Fragen diskutieren können: was bedeutet eigentlich Gemeinwohl? Was ist der Zweck der Wirtschaft? Verbessert wirtschaftliches Wachstum wirklich die Lebensqualität?

    GWÖ für ökonomische Nachhaltigkeit & globale Verantwortung

    Für eine ökonomische Nachhaltigkeit sind neben technologischen Innovationen auch soziale Innovationen wichtig. Eine Wirtschaftsförderung, die schon bei der Unternehmensgründung zu Werteorientierung berät, leistet dadurch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung unternehmerischer Verantwortung.

    Leider ist es für Kommunen häufig nicht so einfach, sofort so viel zu investieren, wie für eine nachhaltige Entwicklung idealerweise notwendig wäre. Im Weg steht dem, dass Kommunen nur begrenzte finanzielle Mittel zur Verfügung haben. Zudem sind sie auf Gewerbesteuereinnahmen durch Unternehmen angewiesen, um wiederum öffentliche Infrastruktur bereitstellen zu können. Trotzdem gibt es gewisse Handlungsspielräume, die Kommunen nutzen können, um verstärkt gemeinwohlfördernde Rahmenbedingungen zu schaffen sowie staatliche Förderprogramme zu nutzen oder Modellprojekte zu entwickeln.

    Beispielsweise muss aktuell bei der Ausschreibung öffentlicher Aufträge das billigste Angebot genommen werden. Das scheint auf den ersten Blick sinnvoll, doch problematisch ist, dass dabei zum Beispiel Folgekosten durch Umweltschädigung nicht einberechnet, sondern ausgelagert sind. Dadurch sind Produkte billiger, bei denen in der Herstellung Aspekte wie faire Arbeitsbedingungen in der Lieferkette oder umweltfreundliche Alternativen vernachlässigt werden. Daher ist es wichtig, klare Anforderungen an nachhaltiges und faires Beschaffungsmanagement zu stellen und damit auch ein Vorbild für Unternehmen sein.

    Kooperation statt Wettbewerb

    Eine berechtigte Sorge ist, dass bei zu strengen Forderungen oder Auflagen für Unternehmen diese lieber an einen anderen Standort wechseln. Wenn sich allerdings viele Kommunen zusammentun und gleichzeitig höhere Umweltstandards fordern, müssen Unternehmen sich daran anpassen. Außerdem braucht es ein regionales Entwicklungskonzept, um ländlichen (Wohn-)Raum zu erhalten, sodass weniger Druck auf den Städten liegt, gleichzeitig Arbeit und Wohnraum zu schaffen.

    Auch im persönlichen Umfeld hängt viel von Zusammenarbeit ab. Uns ist wichtig, was Leute von uns denken, die eine zentrale Rolle in unserem Leben einnehmen. Wenn wir uns also als Gruppe oder als Organisation aufmachen, unser Verhalten hin zu mehr Nachhaltigkeit zu verändern, fühlen wir uns damit besser, als wenn wir es alleine tun und damit gegen andere stellen müssten. Gemeinsam können wir ein Wirtschaftssystem aufbauen, das sich nach den Bedürfnissen aller Menschen ausrichtet und die Erde als unsere Lebensgrundlage achtet.

    Zum Weiterlesen

    Video: Was ist die GWÖ?

    Gemeinwohl-Ökonomie für Gemeinden

    Nachhaltiges Beschaffungsmanagement für Kommunen

    Kommunale Wirtschaftsförderung und Nachhaltigkeit

    Warum wir mehr mit Holz bauen sollten

  7. Advent, Advent, die selbstgemachte Kerze brennt – Tipps für eine nachhaltige Vorweihnachtszeit

    2 Comments

    Der Duft von selbstgebackenen Plätzchen, Zimt und Glühwein liegt in der Luft, der Weihnachtsmarkt öffnet wieder seine Türen und spätestens bei den ersten Tönen von „Last Christmas“ ist es klar: die Vorweihnachtszeit ist wieder da. Doch was macht diese Zeit im Jahr so besonders und wie kann ich sie mit meinen Liebsten entspannt genießen während ich gleichzeitig auf meine Mitwelt achte? Ein paar Gedanken und meine Lieblingsideen dazu möchte ich in diesem Blogartikel mit euch teilen.

    von Jana Späthe

    Für mich ist die Adventszeit eine der Schönsten im Jahr. In meiner Kindheit war die Vorweihnachtszeit geprägt von dem spannenden Brauch am Abend vor dem Nikolaustag. Dann stellen Kinder Stiefel vor die Tür oder hängen Strümpfe an den Kamin und hoffen, dass der Nikolaus sie füllt. Warum eigentlich? Der 6. Dezember ist der Todestag des Heiligen Nikolaus von Myra, der den Überlieferungen zufolge sein geerbtes Vermögen unter den Kindern und Armen aufgeteilt hat. Neben Schokolade und Nüssen hat der Nikolaus meine Kinderstiefel jedes Jahr mit Mandarinen oder Clementinen gefüllt. Die verknüpfe ich daher mit dem Warten auf Weihnachten genauso wie den Adventskranz.

    Glücklicherweise haben die leckeren Südfrüchte in der Vorweihnachtszeit Saison, denn ihre Erntezeit ist im Herbst. So können wir auf geographisch nähere Anbaugebiete wie Spanien oder Italien zurückgreifen und die Früchte mit langem Transportweg aus Südafrika im Supermarkt links liegen lassen. Um sie haltbar zu machen, werden Mandarinen und Clementinen jedoch mit Pflanzenschutzmitteln behandelt und anschließend neu gewachst. Der eigenen Gesundheit zuliebe sollte man deshalb Schale und Hände (nach dem Schälen, aber vor dem Essen) gründlich waschen. Am besten ist es natürlich, die leckeren Früchte aus biologischem Anbau zu kaufen.

    Bio, fair, vegan – der etwas andere Schokonikolaus

    Auch auf einen Schokonikolaus in meinem Stiefel konnte ich mich verlassen. Auf unerklärliche Weise schmeckt Schokolade in Weihnachtsmannform ja doch irgendwie besser. Aber, sicher ganz im Sinne des Heiligen Nikolaus, sollen diejenigen, die ihn und seine Zutaten herstellen, fair entlohnt werden. Auch Kinderarbeit ist hier wie bei allen Schokoladenprodukten leider noch immer ein Thema. Schaut mal in Bioläden oder im Drogeriemarkt vorbei, dort findet ihr faire, vegane und biologische Alternativen – ich hab mir schon einen mitgenommen.

    Die Günstigeren sind ebenfalls mit Schokolade gefüllt, die Teureren mit Beautyprodukten, Spielzeug oder Gewürzen. Die Rede ist natürlich von Adventskalendern. Ob für die Kinder, den Partner oder für Freunde, so ein Adventskalender ist ein tolles Geschenk und versüßt uns die Vorweihnachtszeit. Dabei bringen die billigen Adventskalender oft viel Verpackungsmüll mit sich – und das für nicht einmal die Schokoladenmenge einer Tafel! Es geht zum Glück auch anders. Hier findet ihr eine tolle Liste von veganen, fair gehandelten und kreativen Adventskalendern, die schon einiges besser machen. Besonders gut gefallen mir der Gewürz-Adventskalender, der Yoga-Adventskalender und der „24 gute Taten“-Adventskalender. Noch persönlicher wird es natürlich, wenn man den Adventskalender gleich selbst befüllt. Hier eignen sich zum Beispiel selbstgebackene Plätzchen, kleine Briefe, Tee oder eine Einladung auf einen Punsch oder Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt.

    Apropos Glühwein und Weihnachtsmarkt…

    Auf der Seite des Karlsruher Christkindlesmarkt ist eine Liste zu finden, die zeigt, wo auf dem Weihnachtsmarkt ein biologisches, vegetarisches oder veganes Angebot zu finden ist. In Stuttgart und Heidelberg wird es sogar rein vegane Weihnachtsmärkte geben. Toll, dass es inzwischen so viele Alternativen zur klassischen Bratwurst gibt und ein nachhaltiger Weihnachtsmarktbesuch immer einfacher wird!

    Stollen, Spekulatius, Lebkuchen und Co. füllen bereits seit September wieder die Supermarktregale. Aber es geht doch nichts über selbstgebackene Plätzchen! Hier hat man auch selbst in der Hand, was drin ist. In der nachhaltigen Weihnachtsbäckerei können biologische Zutaten konventionelle ersetzen und auch vegane Plätzchen zu backen ist kinderleicht. Der Klassiker bei uns zuhause: Spritzgebäck mit einem Hauch Bittermandelaroma.

    Weihnachtsstimmung für Zuhause mit Kerzenlicht und Tannenzapfen

    Um die Weihnachtsstimmung nach Hause zu holen, werden bei mir jedes Jahr auch die eigenen vier Wände ein wenig weihnachtlich dekoriert. Jedes Jahr neue Deko in der angesagten Saisonfarbe zu kaufen, produziert jedoch vor allem viel Müll. Falls dir die Deko von den letzten zehn Jahren jedoch zu langweilig geworden ist, können zum Beispiel Second Hand Kaufhäuser oder Flohmärkte Abhilfe schaffen. Oder frag doch einfach mal in deinem Freundeskreis herum und tauscht für ein Weihnachtsfest eure Deko. Auch ein Waldspaziergang kann eine tolle Quelle für Zweige und Tannenzapfen sein, die ganz natürlich für  weihnachtliche Stimmung sorgen. So richtig gemütlich wird es für mich aber erst, wenn die erste Kerze angezündet wird. Leider bestehen herkömmliche Kerzen meist aus Paraffin (Erdöl) oder aus Palmöl. Besser sind da Kerzen aus Biomasse. Wenn dann Kerzenreste anfallen, habe ich mir vorgenommen diese zu sammeln, denn daraus lassen sich neue Kerzen selbst machen.

    Ich hoffe, ihr konntet euch aus diesem bunten Ideenstrauß etwas für euch mitnehmen. Ich habe bei meiner Recherche auf jeden Fall einiges gelernt. Habt ihr noch mehr Ideen für eine nachhaltige Adventszeit? Dann freue ich mich in den Kommentaren von euch zu lesen.

     

    Das Quartier Zukunft Team wünscht euch

    eine entspannte und stimmungsvolle Adventszeit!

     

    Zum Weiterlesen

    Blogartikel nachhaltiges Weihnachtsfest

    Wissenswertes für nachhaltigen Glühweingenuss

    Nachhaltige Weihnachtsdeko

    Kinderarbeit für Schokolade

  8. ITAS for Future – offene Türen zum globalen Klimastreik am 19. und 20. September

    Leave a Comment

    Seit Herbst 2018 streiken Schülerinnen und Schüler freitags weltweit und unermüdlich für das Klima. Die Fridays for Future Bewegung hat damit schon einiges an Aufsehen erregt und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Eltern, Kunstschaffende und viele weitere Gruppen haben sich hinter sie gestellt. Nun ist es an der Zeit, dass wir alle gemeinsam auf die Straße gehen. Am 20. September findet der globale Klimastreik statt, zu dem explizit alle aufgefordert sind, sich der Jugend anzuschließen. Wie bereits im Mai öffnet das ITAS daher am 19. und 20. September wieder seine Türen und lädt Schülerinnen und Schüler, Studierende und alle Interessierten ein, sich direkt mit Forschenden auszutauschen.

    Begonnen hat alles mit einer einzigen Schülerin, die begann für ihre Zukunft zu streiken. Greta Thunberg hat damit eine Bewegung ins Leben gerufen, die sie sich so wohl kaum erträumt hat. Inzwischen waren weltweit Millionen von Schülerinnen und Schülern auf der Straße. Und damit nicht genug – Fridays for Future hat Unterstützende in unterschiedlichsten Gruppen gefunden. So gibt es inzwischen neben den Parents und den Scientists for Future auch die Artists und die Entrepreneurs for Future.

    Die Fridays for Future Bewegung fordert konkrete Veränderungen

    Konkret streiken Fridays for Future für die Umsetzung ihrer Forderungen. Diese wurden mit wissenschaftlicher Unterstützung entwickelt und sind auf ihrer Homepage zu finden. Die wichtigsten Forderungen für Deutschland sind, dass Deutschland bis 2035 Nettonull erreicht, bis 2030 aus der Kohlekraft aussteigt und bis 2035 die Energieversorgung komplett auf erneuerbare Energie umgestellt wurde.

    Neben der Unterstützung der Entwicklung der Forderungen, haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch ihre eigene  Initiative „Scientists for Future“ gegründet. Über 26.000 Forschende unterzeichneten die Stellungnahme, die darauf hinweist, dass die bisherigen Maßnahmen zum Schutz von Klima und Biodiversität völlig unzureichend sind. In der Karlsruher Regionalgruppe sind auch Forschende von Quartier Zukunft und unseres Heimatinstituts, des ITAS, aktiv.

    Am 20. September streiken alle gemeinsam – weltweit!

    Am 20. September findet der globale Klimastreik statt, an dem alle gemeinsam auf die Straße gehen. In Karlsruhe beginnt der Streik um 11 Uhr am Friedrichsplatz. Auch das ITAS öffnet anlässlich dieses Ereignisses erneut seine Türen. Am Donnerstag, 19. September, und am Freitag, 20. September 2019, jeweils von 14 bis 17 Uhr, können sich Schülerinnen und Schüler, Studierende und alle Interessierten direkt mit Forschenden austauschen.

    ITAS for Future – Das Institut öffnet erneut seine Türen

    Kommt vorbei, alle sind eingeladen zum „Open ITAS“ bei dem Expertinnen und Experten für Technikfolgenabschätzung über ihre Arbeit informieren und sich der Diskussion stellen. Die Themen reichen von nachhaltiger Mobilität und Ernährung über Fragen der Energiewende bis hin zur Gestaltung lebenswerter Städte und Alternativen zur erdölbasierten Wirtschaft. Außerdem könnt ihr euren eigenen CO2 Fußabdruck ermitteln, euch Selbstexperimente überlegen und auch unsere Werkstatt für Demoplakate ist wieder dabei. Eine Anmeldung ist nicht nötig, lediglich bei Schulklassen und größeren Gruppen bitten wir um eine Ankündigung an jonas.moosmueller@kit.edu.

    Nach dem Streik geht’s weiter beim Park(ing) Day

    Im Anschluss an den Streik findet von 13 bis 18 Uhr der Park(ing) Day in der oberen Karlstraße statt. Der Aktionstag, der jedes Jahr am dritten Freitag im September stattfindet, weist darauf hin, dass die immer größer werdenden Autos dem öffentlichen Raum viel Fläche wegnehmen, die auch anders genutzt werden könnte. Auch ein Teil der „Open ITAS“ Angebote werden deshalb ab 14 Uhr auf der Parkfläche vor dem Institutsgebäude (Karlstraße 11) stattfinden.

    Warum unterstützt das Institut die Forderungen nach schnellen und umfassenden Maßnahmen zum Klimaschutz?

    „Das Anliegen der jungen Menschen ist absolut gerechtfertigt, es wird mit großem Engagement vorgetragen und steht auf einer soliden wissenschaftlichen Basis. Wir als Forschende wollen unser Wissen zur Verfügung stellen und so unserem Auftrag zur ‚Gesellschaftsberatung‘ nachkommen.“

    Armin Grunwald, Leiter des ITAS

    Es sind noch Fragen offen?

    Rückfragen beantwortet für das „ITAS for Future“-Team Jonas Moosmüller (jonas.moosmueller∂kit.edu; 0721 608 26796).

    Weiterlesen

    ITAS for Future

    Fridays for Future

    Scientists for Future

    Facebookveranstaltung  Park(ing) Day 2019

    Blogartikel Park(ing) Day 2017

  9. Ihr Zuhause ist ein Tiny House – Interview mit Nessa Elessar

    Leave a Comment

    Warum und wie baut man ein Tiny House? Lisa Koßmann, auf YouTube bekannt als Nessa vom Kanal „Nessa Elessar“, lebt seit Dezember 2018 in ihrem Tiny House auf 23m², das sie zum größten Teil selbst gebaut hat. Den Bauprozess hat sie dabei informativ und unterhaltsam in ihren Videos dokumentiert und ist so zu einer Expertin für das Thema Tiny House in Deutschland geworden. Jana von Quartier Zukunft hat Lisa und ihr Haus, das aktuell noch bei ihren Eltern im Hof steht, besucht und ihr ein paar Fragen gestellt. Viel Spaß beim Lesen des Interviews!

    Was macht ein Tiny House zum Tiny House?

    Eine richtige Definition gibt es so noch nicht. In den USA wurde nun aus baurechtlichen Gründen eine erstellt, aber in Deutschland gibt es noch keine. Meistens spricht man davon, dass sie unter 50qm Wohnfläche haben. Bei den stationären Tiny Houses gibt es da schon einige, die 30-40qm Wohnfläche haben. Die meisten, gerade die auf Rädern, haben so wie meines etwa 25qm.

    Warum hast du dich entschieden ein Tiny House zu kaufen bzw. zu bauen?

    Ich war damals auf Wohnungssuche und habe festgestellt, dass ich mir nichts leisten konnte, wo ich wirklich leben wollte. Ich habe mir dann überlegt, wie ich langfristig leben möchte und ich mir meine berufliche Zukunft vorstelle. Schon damals war mir klar, dass ich nicht nur, um eine Wohnung zu finanzieren, unglaublich viel arbeiten möchte, sondern nur so viel, wie mir selbst guttut, und auch in einem Bereich, der mir guttut. Daher habe ich mich dann entschlossen, einmalig mehr auszugeben, um langfristig weniger zu bezahlen. Der Stellplatz, den ich jetzt in Aussicht habe, wird mich im Monat etwa 250€ kosten plus Wasser, Strom und so was. Das ist aber auch am oberen Limit, was so ein Stellplatz in der Regel kostet, und dennoch deutlich weniger als die Kaltmiete der meisten Wohnungen. Es handelt sich dabei um zukünftige Baugrundstücke, die nun erschlossen und dann erst mal für einige Jahre als Tiny House Stellplätze genutzt werden sollen.

    Was kostet ein Tiny House? Ist es deutlich günstiger ein Tiny House zu kaufen im Vergleich zu einer kleinen Wohnung?

    Das Tiny House wird nicht zentral in einer Großstadt, sondern eher am Rand oder in einer Kleinstadt stehen, daher kann man auch nur diese Preise vergleichen. In Größe eines Tiny Houses gibt es allerdings keine Wohnungen. Bei meinem Haus habe ich sehr viel selbst gebaut, das hat mich 35.000€ und viele Arbeitsstunden gekostet. Genau das war ja auch die Idee, dass ich dabei einiges lerne. Voll ausgestattet beim Hersteller gekauft kostet so ein Haus zwischen 50.000€ und 70.000€. Also immer noch günstiger als eine Wohnung in der Regel. Und man kann es beim Umziehen mitnehmen.

    Du hast dein Tiny House zu einem großen Teil bei deinen Eltern mithilfe der dort vorhandenen Werkstatt gebaut – gibt es eine Alternative für Menschen, die so eine Werkstatt nicht zur Verfügung haben?

    Den Rohbau haben auf einem gemieteten Platz beim Hersteller gebaut. Das wäre bei meinen Eltern auch deutlich umständlicher gewesen. Wenn man nicht zuhause bauen kann, kann man den Platz beim Hersteller auch länger nutzen, das wäre dann eben entsprechend teurer geworden. Aber ja, man braucht den Platz und Leute, die einem helfen können.

    Wie ist das, wenn du dich irgendwann entscheidest mit Partner oder Familie zusammenzuziehen?

    Das muss man sich natürlich im Vorhinein ein bisschen überlegen. Im Moment finde ich es gut, dass, auch wenn man in einer Partnerschaft ist, beide Partner einen Raum haben, in den sie sich zurückziehen können. Das sieht natürlich nicht jeder so und das kann sich auch bei mir wieder ändern. Kinder möchte ich keine. Andere machen es dann so, dass sie sich nochmal ein zweites bauen. Wenn sie Kinder bekommen, bekommen diese dann unter Umständen auch ihren eigenen Raum, das ist dann flexibel. Viele wird das Haus nicht über das ganze Leben begleiten. Nicht, weil das Haus nicht dafür gemacht ist, sondern weil sich Bedürfnisse ändern. Für mehrere Leute auf Dauer ist dieses Haus auf jeden Fall zu klein.

    Wie schätzt du Tiny Houses im Vergleich zu kleinen Wohnungen in Bezug auf Nachhaltigkeit ein? Einerseits punkten sie durch einen geringen Flächenverbrauch und eine kleine pro Kopf Wohnfläche, andererseits lassen sie sich nicht stapeln, sind weniger gedämmt und haben keine direkten Nachbarn, die Wärmeverluste verringern. Wo siehst du da die Vor- und Nachteile?

    Ja, es gibt definitiv zwei Seiten. Es stimmt, die Tiny Houses sind nicht stapelbar, aber sie sind auch nicht für die Großstadt gemacht. Wenn man in die Großstadt möchte, muss man auch in Kauf nehmen, dass man auf sehr engem Raum mit anderen Leuten zusammenlebt, das geht gar nicht anders. Nach meinen ersten Erfahrungen sind die Wärmeverluste hier im Tiny House natürlich höher, das heißt pro Quadratmeter ist der Verbrauch recht hoch, jedoch relativiert sich das durch die winzige Grundfläche, sodass der Verbrauch am Ende nicht höher sein dürfte als in einer normalen Stadtwohnung. Am besten sind die Tiny Houses, die nicht auf einem 3,5 Tonnen Anhänger gebaut sind, sondern mehr wiegen dürfen. Die sind dann extrem gut gedämmt, da gibt es von den Dämmwerten her kaum noch Unterschiede zu anderen modernen Häusern. Das ist bei meinem Haus wegen des Gewichts nicht möglich gewesen. Wenn man nicht so sehr auf das Geld und den logistischen Mehraufwand beim Transport achten muss, kann man da noch mehr Wert drauflegen und das Haus auf einem Tieflader bauen. Der Vorteil an meinem Haus ist, dass es ein Trockenbau ist und ich demnach einzelne Komponenten wie die Dämmung einfach voneinander lösen und austauschen kann. Zudem war es nicht immer machbar auf das ökologischste Material zurückzugreifen, gerade wenn im Bauschritt an diesem Tag eine Entscheidung getroffen werden muss oder das entsprechende Material zunächst lange Transportwege hinter sich bringen müsste.

    Gibt es Projekte, bei denen Tiny Houses in der Stadt stehen und Fläche füllen, die nicht bebaut werden kann?

    Konkrete Beispiele kann ich dazu nicht nennen, aber es gibt Überlegungen in diese Richtung. Einige Städte und Städteplaner machen sich da bereits Gedanken. Es gibt zum Beispiel untertunnelte Flächen, die vom Gewicht her keine ganzen Häuser tragen sollen, die wären für so was geeignet. In einigen Städten wie Hannover und Dortmund sollen in Vierteln Flächen für Tiny Houses entstehen. Inwiefern das jetzt Gelände ist, das normalerweise nicht bebaut werden würde, weiß ich nicht, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Stadt privilegiertes Bauland dafür nimmt. So habe ich mir das auch von Beginn an vorgestellt, dass man Flächen nimmt, die sowieso vorhanden sind, die aber gerade nicht bebaut werden. Insofern ist es schon eine Form von Nachverdichtung, aber eben nicht in der Großstadt, weil da ist in der Regel nichts mehr unbebaut.

    Für welche Personengruppe ist ein Tiny House das Richtige und wem würdest du eher davon abraten?

    Was ich immer wieder feststelle ist, dass es für sehr unterschiedliche Personengruppen interessant ist. Für manche ist es eben leichter machbar als für andere. Zum Beispiel Studierende, die gerade anfangen zu studieren und weder Ersparnisse noch Zugang zu einer Werkstatt haben, für diese wird es schwer, das finanziell zu stemmen. Oft sind es auch Personen, von denen man es nicht erwarten würde. Zum Beispiel ältere, alleinstehende Personen, die eigentlich ein Haus haben, aber denen es zu groß ist, weil sie mittlerweile allein sind. Sie möchten dann übersichtlicher leben und können sich das Tiny House durch die Vermietung des großen Hauses finanzieren. Also die Interessenten sind recht bunt gemischt. Letztlich ist es eben die Frage, ob man mit dem geringen Raum gut klarkommt und das hat vor allem mit den eigenen Lebensgewohnheiten zu tun.

    Würdest du die Entscheidung wieder so treffen?

    Mit dem heutigen Wissen würde ich den Grundaufbau so machen, dass ich mehr Dämmung haben kann, da ich darin den großen Nachteil des Leichtbaus sehe. Das, was ich mir hier drinnen geschaffen habe, würde ich genauso wieder machen. Die Raumaufteilung ist über so einen langen Zeitraum entstanden und ich habe mir immer wieder überlegt, wie ich das im Alltag nutzen möchte. Die Entscheidung, ein Tiny House zu bauen, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens, denn das hat so vieles ins Rollen gebracht und so viele neue Erfahrungen gebracht, das würde ich auf jeden Fall wieder machen.

    Vielen Dank, Lisa, für das Interview!


    Treffen des Vereins Tiny Houses für Karlsruhe

    Du interessierst dich für alternative Wohnformen wie Tiny Houses und verspürst den Wunsch mehr miteinander als nebeneinander her zu leben? Egal, ob Kleinraumwohnen mit oder ohne Räder – der Verein „Tiny Houses für Karlsruhe“ ist eine Anlaufstelle, um Gleichgesinnte zu treffen. Der Stammtisch trifft sich jeden letzten Dienstag im Monat um 19 Uhr im Zukunftsraum.


    Zum Weiterlesen

    www.nessaelessar.com

    YouTube Kanal „Nessa Elessar“

    Verein Tiny Houses für Karlsruhe

  10. Sommer, Sonne, Lesehunger – mit einem guten Buch in die Sommerpause

    Leave a Comment

    Die Hitze hat Karlsruhe fest im Griff, die Sommerferien beginnen und es kommt Urlaubsstimmung auf. Bevor auch wir in die Sommerpause gehen, haben wir noch die Quartier Zukunft Empfehlungen für die Urlaubslektüre 2019 für euch! Dieser Blogartikel ist ein Gemeinschaftswerk, denn jede Buchempfehlung stammt von einem Teammitglied.

    Kurz vorweg: Vom 5. bis zum 30. August macht das Quartier Zukunft Team Sommerpause. In dieser Zeit gönnen wir uns eine Auszeit zum Entschleunigen und Kräfte sammeln. Unsere Kommunikation nach außen ruht und das Team ist nur begrenzt erreichbar. Auch der Zukunftsraum ist in diesem Zeitraum geschlossen. Über unseren Kalender könnt ihr natürlich trotzdem über aktuelle Veranstaltungen auf dem Laufenden bleiben.

    Jetzt geht es los mit unseren Buchempfehlungen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und einen tollen Sommer!


     

    Die Reise zum Mittelpunkt der Erde von Jules Verne

    Empfehlung von Marius Albiez

    Ein Klassiker, den es lohnt, mal wieder aus dem Regal zu ziehen: Jules Verne – Die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Zunächst fällt die etwas aus der Zeit gefallene Sprache auf, die eine angenehm entschleunigende Wirkung hat, ohne langweilig zu sein. Insbesondere das Wissenschaftsbild, welches Jules Verne zeichnet, ist die Lektüre wert: Da werden Expeditionen tief hinab in die entlegensten Gegenden unseres Planeten unternommen ganz ohne Publikationsdruck oder Dienstreiseanträge. Besonders empfehlenswert ist das Werk für transformativ Forschende, die sich ja bestens mit planarmen Kontexten auskennen und gerne auch einfach „mal Loslegen“ – oder wie der Hauptprotagonist ausrufen würde: „Die Rückreise? Denkst du an Rückreise, ehe wir angekommen sind?“


     

    Zero Waste: Weniger Müll ist das neue Grün von Shia Su

    Empfehlung von Helena Trenks

    Müll, speziell Verpackungsmüll, ist ein großes, aktuelles Problem. Shia Su schafft es mit Freude und einer bei dem Thema unerwarteten Leichtigkeit Alternativen und Möglichkeiten aufzuzeigen, wie man als Einzelperson etwas gegen den „Konsum“ von Verpackung tun kann. Anekdoten aus ihrem Alltag zeigen das es auch wirklich geht. Nutzt die Auszeit des Urlaubs für neue Vorsätze und lasst euch inspirieren!

     


     

    Und Nietzsche weinte von Irvin D. Yalom

    Empfehlung von Oliver Parodi

    Nicht nur für die Couch, auch für die Gartenliege und den Strandkorb bestens geeignet: Im Wien der Jahrhundertwende drängt die junge Russin Salomé den angesehenen Arzt Josef Breuer, Mitbegründer der Psychoanalyse, dem suizidgefährdeten Friedrich Nietzsche zu helfen und ihn von seiner zerstörerischen Obsession für sie zu kurieren. Eine Therapie, die für alle unerwartet verläuft. Ein brillanter Roman im Spiel mit Fiktion und Ideengeschichte, und eine Liebelei zwischen Philosophie, Wahnsinn, Weiblichkeit und Psychologie.


     

    Vier fürs Klima – Wie unsere Familie versucht, CO2-neutral zu leben von Petra Pinzler und Günther Wessel

    Empfehlung von Sarah Meyer-Soylu

    Das Buch erzählt die Geschichte einer vierköpfigen Familie aus Berlin, die versucht einen klimafreundlichen Lebensstil im Familienalltag umzusetzen. Angestoßen durch eine Schulhausaufgabe der Tochter, die die CO2-Bilanz der Familie aufstellen soll und zu einem sehr ernüchternden Ergebnis kommt, beschließt die Familie ein Jahr den Selbstversuch zu wagen und möglichst viel CO2 einzusparen. Da beide Eltern Journalisten sind, stürzen diese und auch die Kinder sich mit Eifer in die Recherche, Befragen Experten und begeben sich auf die Suche nach vor Ort verfügbaren Alternativen. Das Buch beschreibt ehrlich die Fallstricke, Unsicherheiten aber auch vielen schönen Erlebnisse dieser Reise und ist neben vielen vorhandenen Klimaratgebern eine angenehme Abwechslung und macht Lust auf eigene Nachahmung.


    MOMO von Michael Ende

    Empfehlung von Volker Stelzer

    Wieso immer etwas Neues? Manchmal hilft es auch ein Buch das wohl jeder schon einmal gelesen hat nochmal zur Hand zu nehmen. Ich finde es gibt kaum eine unterhaltsamere Lektüre, durch die einem die negativen Seiten der Hektik, des „Zeit-sparen-wollens“ und des übertriebenen materiellen Konsums so klar vor Augen geführt werden als in Momo.

    P.S. Da das Buch die meisten irgendwo im Schrank stehen haben, braucht es oft nicht mal neu gekauft zu werden 😉


     

    Die Logik des Misslingens von Dietrich Dörner

    Empfehlung von Lea Herfs

    In diesem Klassiker beschreibt Dietrich Dörner auf fesselnde Weise, warum wir Menschen oft (und oft mit den besten Absichten) schlechte bis verheerende Entscheidungen treffen und in welcher Weise unser Gehirn bzw. unsere gewohnten Denkmuster zur Falle werden, wenn es um komplexe Situationen geht. Sehr spannend ist zum Beispiel die Analyse, wie es zu der Katastrophe von Tschernobyl und dem dahinterstehenden „menschlichen Versagen“ kam – die Denkmuster, die hinter diesem Versagen stecken, kennt jeder von uns und man wird sie nach der Lektüre mit anderen Augen betrachten. Das Buch hilft, bessere und nachhaltigere Entscheidungen zu treffen und ist ein Muss für jeden, der „Großes“ anpacken will (denn in unserer Welt ist „Großes“ meistens auch komplex).

     

    Ismael von Daniel Quinn

    Empfehlung von Annika Fricke

    Ein Mensch und ein Gorilla geraten in ein philosophisches Gespräch über den Zustand der Welt und „Mutter Kultur“. Ein Buch mit moralischer Botschaft aber ohne erhobenen Zeigefinger.

    Zitat aus dem Buch: „Ihr seid die Gefangenen einer Zivilisation, die euch mehr oder weniger zwingt, die Welt zu zerstören, um zu leben.“


    Der Baron auf den Bäumen von Italo Calvino

    Empfehlung von Marielle Rüppel

    Das Buch spielt in Italien um 1800 und handelt von einem jungen Baron, der keine Lust mehr auf die seltsamen Manieren seiner adligen Familie hat. Er klettert also auf einen Baum – und kommt bis an sein Lebensende nicht mehr von den Bäumen herunter. Er baut sich sein Leben und seinen Alltag dort oben auf, und schafft es gleichzeitig, den Menschen auf dem Boden mit seiner Weisheit, Philosophie und Solidarität weiterzuhelfen. Wunderbar geschrieben und mit vielen versteckten Lektionen zum Umgang mit der Natur und der Menschen miteinander.

  11. „Was ist eigentlich ein Reallabor?“ – unser Erklärvideo ist da!

    Leave a Comment

    Der Begriff und das Konzept „Reallabor“ haben in den letzten Jahren eine beachtliche Karriere hingelegt. Erhält das Forschungsformat zunehmend Aufmerksamkeit, so ist es doch oftmals erläuterungsbedürftig. Dies haben wir im Quartier Zukunft, dem Karlsruher Transformationszentrum und Energietransformation im Dialog zum Anlass genommen, Konzeption und wichtige Elemente eines Reallabors in Form eines allgemeinverständlichen Erklärvideos darzustellen.

    Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit, Artensterben: Wir müssen etwas tun und dabei mangelt es uns nicht an Wissen. Wie aber kommen wir vom Wissen zum Handeln? Genau hier setzen Reallabore als kooperative Experimentierräume an.

    Mit unserem Reallabor „Quartier Zukunft“ sind wir von Anfang an bei der Reallaborforschung dabei und seit 2015 in der Oststadt aktiv. Vor kurzem haben wir zudem gemeinsam mit dem Wuppertal Institut, der Leuphana Universität Lüneburg und Ecornet das Netzwerk Reallabore der Nachhaltigkeit gegründet. Unser Ziel ist es, Reallaborforschung sichtbarer und verständlicher zu machen.

    Das haben wir auch zum Anlass genommen, unser Reallaborverständnis in einem Erklärvideo kurz und verständlich aufzuarbeiten. Falls der Begriff für dich neu ist, du dich schon immer gefragt hast, was es damit auf sich hat oder du dein Wissen nochmal auffrischen willst, bist du hier genau richtig.

    Viel Spaß beim Anschauen!

  12. I’m still dreaming of a green christmas! Tipps für’s nachhaltige Feiern neu aufgelegt.

    1 Comment

    Nicht immer muss man etwas Neues kaufen, um einer geliebten Person an Weihnachten ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Und nicht immer muss man einen Blogartikel neu schreiben, um tolle Tipps für ein nachhaltiges Fest parat zu haben :). Entstanden vor zwei Jahren hat dieser Blogartikel nichts von seiner Aktualität eingebüßt und passt mit ein paar kleinen Ergänzungen auch noch 2018. Viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!

    Letztes Jahr zu Weihnachten: Opa hat die Weihnachtsgeschichte gelesen, es wurde„Stille Nacht“  gesungen, alle Geschenke wurden ausgepackt und bejubelt, die Kinder sind glücklich, pappsatt und müde. Eigentlich war’s ein schönes Fest. Und trotzdem: Etwas stört und stimmt nicht. Es ist der Müll auf dem Sofa, unter’m Baum, auf dem Boden, der Müll überall. Eine gigantisch große Landschaft aus Geschenkpapier. Schleifchen. Kärtchen. Goldbändern. Styropor. Verpackung. In diesem Moment fällt die Entscheidung: Nächstes Jahr wird alles anders. Wir wollen nicht mehr. I’m dreaming of a green christmas! Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie das geht: Weihnachten in nachhaltig.

    Winter 2018: Weil dieses Jahr zu Weihnachten ja alles anders, nachhaltiger werden soll, braucht es diesmal einen Plan. Denn eines wissen wir nur zu gut: Den größten Quatsch kauft man im Stress. Mal eben schnell ein Buch von der Spiegel-Bestsellerliste über die Rolle von Insekten bei der Aufklärung von Gewaltdelikten (wird schon gut sein). Eine CD von der Band, über deren Sänger die Freundin irgendwann mal gesagt hat, irgendwie sei der ja ganz süß. Das Glanzpapier mit den glücklichen Elch-Ehepaaren drauf, das praktischerweise im 1-Euro-Shop an Deiner Ziel-Straßenbahnhaltestelle feilgeboten wird.

    Im Netz trifft man auf genug Leute, denen es ähnlich geht: Sie sind nicht nur partiell angenervt von dem Verpackungswust, sondern von der weihnachtlichen Konsumlawine insgesamt. Kein Bock mehr auf immer mehr! Und sie überlegen sich Lösungen. Es gibt Blogs von MinimalistInnen, die Weihnachten gleich ganz absagen. Artikel von Leuten, die einfach gar nichts mehr schenken. Tipps von KonsumverweigererInnen, die an Weihnachten stundenlange Waldwanderungen machen, bloß, um der Geschenkeorgie zu entkommen. Puh. Nee. Weihnachten wollen wir ja schon. Aber halt anders!

    Wichteln statt Geschenke-Wust

    Los geht die Recherche! Auf einem Umweltportal wird die die gute alte „Wichtel“-Idee vorgeschlagen. Das funktioniert so: Im Bekannten- oder Verwandtenkreis wird im Vorfeld abgemacht (oder per Los bestimmt), wer wen beschenkt. Sprich: Ich ziehe Tante Lotte, meine Schwester Opa Werner. So gibt’s zu Weihnachten keine Materialschlacht, sondern Tante Lotte, Opa Werner und alle anderen bekommen jeweils EIN Geschenk. Das dann aber mit Zeit, Muße und Bedacht ausgewählt worden ist. Die Wichtel-Idee gefällt und kommt auf den „Green Christmas“-Zettel!

    Zeit statt Zeug

    Eine weitere interessante Idee ist „Zeit statt Zeug“.  Das ist ein Projekt, dass dazu ermutigen will, statt dem „fünften Schal, dem zehnten Parfum“ lieber Zeit zu verschenken.  „Nackenmassage statt Schal“, „Basteln statt bestellen“, „Stricken beibringen statt Pullover“ – es gibt Gutschein-Vorlagen mit professionellen Fotos, die man sich direkt selbst ausdrucken kann. Und auch die Möglichkeit, ganz eigene Ideen in ein schönes Layout zu fassen (denn JA, Küsse und Nackenmassagen sind nicht das Geschenk der Wahl für ALLE  Verwandten). Fazit: Egal, ob man nun tatsächlich die Gutscheinfunktion von „Zeit statt Zeug“ nutzen möchte oder nicht: Die Idee, einem lieben Menschen etwas von der eigenen Zeit zu schenken, ist vielleicht nicht neu, aber nötiger denn je. Check. Kommt auf die Liste!

    Gebrauchtes zum Fest: Ein No-Go wird salonfähig

    Will man aber doch lieber etwas „Handfestes“ schenken, so zeichnet sich im Netz ein neuer Nachhaltigkeitstrend ab: Gebrauchtes schenken! Lange Zeit ein No-Go und der Albtraum jedes Knigge-Connaisseurs, wird Secondhand, getragen von der Vintage- und Shabby-Chick-Welle, endlich auch an Weihnachten salonfähig. Eine schöne, handgestrickte Couchdecke vom Flohmarkt, Holzstühle mit Patina, aus dem Sperrmüll gerettet und frisch überzogen, eine alte Schreibtischlampe aus den 60ern – da ist so einiges denkbar. Aber auch das Zweithand-iPhone, bestellt bei Portalen wie „Backmarket“ oder bei Ebay ersteigert, landet bei einigen unter’m Baum.

    Für alle, dies ausprobieren möchten mit der Nicht-Neuware zu Weihnachten: Auf der Website des NachhaltigkeitsExperiments Second Future, dem Second-Hand-Label aus der Karlsruher Oststadt, könnt Ihr kostenlos Aufkleber und Aufnäher bestellen, die Eure gebrauchten Geschenke zum echten Statement machen.

    Geschenke einpacken: Natur schlägt Blingbling

    Hat man nun endlich alle Geschenke parat, kann’s ans Einpacken gehen. Und auch hier sind all jene im Vorteil, die einen gewissen Vorlauf in Sachen Nachhaltigkeit haben: Über’s Jahr gesammeltes Geschenkpapier („Nicht einfach aufreißen, Kind!“) lässt Dich mindestens einen Teil der Geschenke – Zack, zack! – aus dem Stand heraus ökologisch verpacken.

    Aber auch „normales“ Altpapier funktioniert an dieser Stelle gut: Zeitungspapier, verziert mit Tannenzapfen, getrockneten Orangenscheiben, einzelnen Zweigen, Zimtstangen, Origamisternen macht Deine vorweihnachtliche Verpackungsorgie gleichermaßen stylisch wie kompostierbar!

    Wer Altpapier aber partout nicht als weihnachtsfein durchgehen lassen will, kann natürlich auch auf Packpapier, die Königin des stilsicheren Understatements, zurückgreifen. Und bei neuem Geschenkpapier bleibt immerhin die Möglichkeit, auf den „blauen Engel“ zu achten, der Recyclingpapier ausweist. Ach, und wusstest Du schon: Faltest Du beim Geschenkeeinpacken sorgfältig, klappt’s auch ganz ohne Klebemittel wie Tesa. Bunte Wollfäden oder Bast machen dann Deine ökologischen Verpackungskünste perfekt! Auch ziemlich edel: Wer’s wie die JapanerInnen machen will, kann Geschenke in Stoff einwickeln. Geht einfach, sieht kunstvoll aus und heißt: Furoshiki. Sehr schick! Kommt auf die Liste!

    img_0372

    Die japanische Einpackkunst „Furoshiki“. Schick, schick!

    Last but not least gibt es noch die Super-easy-super-fix-Variante für Mehrfacheltern, die es sofort auf meinen Zettel schaffte: Einen großen Sack für jeden. Alle Geschenke rein. Große Schleife drum. Reihum wird ausgepackt. Wir wünschen entspannte Weihnachten ;-)!

    Hohoho! Lass den Wald ins Haus!

    Weniger Blingbling und mehr Wald macht sich natürlich auch in Deinem Haus ziemlich gut: Orangenscheibenketten und Tannengrün am Regal oder ein Adventskranz ohne Plastikdeko sind zeitlos schön. Unterschiedliche, bereits im Haus vorhandene Kerzen machen das Ganze – eins, zwei, drei, vier – zum Unikat.

    Und der Baum? Da kannst Du richtig klotzen! Gleich notieren: Mit der Zickzack-Schere Bänder aus altem Stoff schneiden und zu Schleifen binden, echte Plätzchen, Papier- und Strohsterne dran, Kerzen aus Bienenwachs oder Stearin statt billiger Erdölprodukte auf die Zweige setzen. Die Elektrovariante: LED-Lichterkette statt Billigblinker.

    Hier gibt es auch noch eine coole Idee für alle Gold-und-Glitter-Freundinnen und Freunde: Trefft Euch doch einfach mal zum Plätzchenessen und Christbaumkugel- und Dekotausch! So kann man kreativ bleiben, ohne alle Jahre wieder alles neu zu kaufen. Unter welchen Bedingungen industriell gefertigter Weihnachtschmuck produziert wird, könnt Ihr übrigens hier lesen.

    adventskranz

    DIY-Adventskranz. Mehr Wald statt mehr Blingbling.

    Dein Tannenbaum? Ein Däne mit georgischem Migrationshintergrund!

    Naturmaterialien, Bänder, Plätzchen – den Baumschmuck ist also geklärt für dieses Jahr. Aber was ist eigentlich mit dem Christbaum selbst? In der Regel sind die Tannenbäume in den deutschen Wohnzimmern in Dänemark gewachsen, unter dem Einfluss von Pestiziden und Düngemitteln als Garanten für einwandfreien Wuchs. Zuvor wurden die Samen in Georgien unter lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen in vielen Metern Höhe von Arbeitern ohne Kletterausrüstung geerntet – der deutsche Durchschnittsweihnachtbaum ist so gesehen also eher ein Däne mit durchaus problematischem georgischem Migrationshintergrund. Überhaupt: Bäume absägen – kann das mit Nachhaltigkeit vereinbart werden? Mhm.

    Im Netz finden sich Leute, die auf den Baum an Weihnachten ganz verzichten oder einzelne Zweige zu Gabenbäumen drapieren. Und dann gibt es noch verschiedene Anbieter und Initiativen, die das Weihnachtsbaumgeschäft ökologischer und fairer machen wollen. Beim Bio-Weihnachtsbaumversand gibt‘s zum Beispiel gesägte Bio-Nordmanntanne aus deutscher Herkunft. Bei „Fairtrees“ kann man dänische Tannen kaufen, deren Zapfen in Georgien unter fairen, sicheren Bedingungen geerntet wurden. Und auf der Website von Robin Wood werden Biobaum-Verkaufsstellen von Tannen aus der Region gelistet. Fairtrees kannst Du übrigens in Gaggenau, Pforzheim und Bretten kaufen. Biobäume bekommst du bei der Bauhauskette Baumarkt in der Oststadt. Immerhin „von hier“ sind die konventionell gezogenen Bäume, die man gemeinsam mit den FörsterInnen zu bestimmten Terminen in den Wäldern rund um Karlsruhe schlagen kann. Und noch mehr Infos rund um den „grünen“ Baum gibt’s bei Utopia.

    Von einem grünen Weihnachtsfest kann man träumen. Oder es einfach ausprobieren.

    Am Ende des Recherchetags zum Thema „Grüne Weihnachten“ stehen jede Menge Ideen auf unserem Zettel und es summt im Kopf. Da sind noch so viele Fragen! Nachhaltiges Weihnachtsessen, was passt da zu uns? Biofleisch? Fleisch vom Metzger? Lieber gleich vegetarisch? Oder gar vegan? Wie die Verwandten überzeugen, zurückhaltend und mit Bedacht zu schenken – ohne sie zu kränken? Baum ja – oder nein? Und wenn – woher? Wie untrennbar sind Weihnachten und das wohlige Gefühl dabei eigentlich mit Konsum verbunden?

    Es ibt wohl keine Patentlösung für ein nachhaltiges Weihnachten . Nur Möglichkeiten. Ideen. Versuche. Aber zuversichtlich sind wir trotzdem, I’m dreaming of a green christmas. Und außerdem werde ich’s einfach ausprobieren.Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

  13. Wir und unsere Dinge. Von VerbraucherInnen zu GebraucherInnen unserer Produkte?

    Leave a Comment

    Jeder in Europa lebende Mensch besitzt durchschnittlich 10 000 Gegenstände – Tendenz steigend. Antje Di Foglio aus dem Quartier Zukunft-Team ist Produktdesignerin und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Altern von Dingen. Sie hat eine nachhaltige Vision: Lasst uns wieder zu GebraucherInnen unserer Produkte werden.

    Der kleine Jonas nimmt in der ersten Woche ohne Mama sein Kuscheltier mit in den Kindergarten. Opa Karl weigert sich mit Händen und Füßen dagegen, den alten, zerschlissenen Läufer im Flur wegzuwerfen. Die Dinge und wir – da ist doch etwas zwischen uns, eine Beziehung, eine Verbindung, ein Knistern.

    kuscheltier

    Wenn wir und unsere Dinge eine gemeinsame Geschichten haben: Die Besitzerin dieses Eisbären ist 25 Jahre alt. Foto: Antje Di Foglio.

    Tatsächlich sind die Sachen, mit denen wir uns umgeben, mehr als bloße Gebrauchsgegenstände. Der Schrank im Schlafzimmer, meine Jeans, die Wände meines Elternhauses, die kleine Mauer im Garten: Unsere Dinge sind Identitäts- und Ankerpunkte in der Welt und helfen uns dabei, uns selbst zu verorten. Wer bin ich und wo befinde ich mich gerade? Wir können uns durch sie ausdrücken, finden an ihnen Halt. Aber was, wenn die Dinge in unserem Leben immer mehr werden? Und wir sie immer schneller ersetzen, austauschen, wegwerfen, neu kaufen? Was tut das mit uns und unserer Welt?

    Dinge werden hergestellt, um verbraucht zu werden

    „Heutzutage werden Dinge hergestellt, um verbraucht zu werden“, stellt Antje, die an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe studiert hat, fest. Während klassische Materialien wie Holz, Metall, Porzellan, Leder, Leinen in Würde altern und Generationen überleben können, würden heute hauptsächlich Stoffe verwendet, die mit der Zeit unansehnlich und schadhaft werden. Shirts aus Polyacryl, Sideboards aus Pressspan, das Sofa aus Kunstleder: „Diese Materialien altern nicht. Sie gehen kaputt.“

    Dahinter stehe einerseits ein Wirtschaftssystem, das auf „geplante Obsoleszenz“, also den eingebauten Defekt in Produkten, setze, so Antje. Und andererseits ein längst verinnerlichtes, westliches Konzept von Ästhetik. „Das ist das hellenistische Weltbild, in dessen Tradition wir stehen und uns bewegen“, erzählt sie. „Es geht immer um Perfektion und um Jugend! Produkte heute sollen schön, glänzend, makellos sein. Es geht um die persönliche Optimierung durch‘s Mehr-machen und Mehr-kaufen.“ Schön, das bedeutet neu. Und was nicht mehr neu ist, das kann weg.

    Wabisabi statt alles neu

    kitsugi2

    Vergänglichkeit in Gold: Die japanische Technik Kintsugi. Foto: Wikipedia.

    Eine alternative Sehgewohnheit, Ästhetiklehre, Philosophie hat Antje in Japan entdeckt: „Wabisabi“ heißt sie und integriert das Altern, das Unperfekte, Unvollständige und Vergängliche, findet Schönheit darin. Ein Holzboden mit tiefen Kerben von der jahrzehntelangen Benutzung durch eine Familie. Eine kunstvoll, aber sichtbar ausgebesserte Jacke. Ein kaputter Porzellanteller, den man unter Zuhilfenahme von flüssigem Gold wieder zusammengefügt hat. „ Bei Wabisabi geht es um Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit“, sagt Antje. Den Dingen ist es erlaubt, eine Geschichte zu erzählen. Man darf ihnen ansehen, dass sie in Gebrauch sind, gebraucht werden und mit ihren Menschen zusammenleben.

    „Die armen Wichtel von Yiwu“

    Tatsache ist: In den letzten hundert Jahren ist unsere Bindung an die Dinge verloren gegangen durch die Trennung zwischen Herstellung und dem Konsum von Produkten, zwischen den HandwerkerInnen, ArbeiterInnen und Kaufenden. Ein weltweites Phänomen, das Billiglohnländer zur Textilfabrik und Werkbank des Westens gemacht hat: Bizarre Berühmtheit erlangt haben etwa die Weinachtsdörfer in der chinesischen Provinz Yiwu. Zwei Drittel allen Weihnachtsschmucks stammt von dort. Ohne zu wissen, was sie da eigentlich herstellen, arbeiten Wanderarbeiter dort im Akkord für Hungerlöhne; „ die armen Wichtel von Yiwu“, nannte die FAZ die hier beschäftigten Menschen. Und veröffentlichte Fotos des chinesischen Fotografen Chen Ronghui, der einen Vater und seinen Sohn während der Arbeit abgelichetet hat – in roter Farbe und Chemikalien stehend, die Köpfe notdürftig geschützt durch Weihnachtsmannmützen.

    yiwu

    Weihnachtsmützen wie diese kommen fast immer aus der chinesischen Provinz Yiwu.

    Ist Yiwu überall? Vielleicht kann man es als Sinnbild sehen für die Beziehungslosigkeit, in die wir zu unseren Dingen geraten sind. Und die vergiftete, fernöstliche Weihnachtsidylle führt uns die Auswirkungen dieser Abkoppelung deutlich vor Augen: Mensch und Umwelt werden ausgebeutet für Produkte, die nicht gekommen sind, um zu bleiben. Alle Jahre wieder enden sie auf der Müllkippe. Alle Jahre wieder kaufen wir sie neu.

    Von VerbraucherInnen zu GebraucherInnen?

    Aber: Was kann man als VerbraucherIn tun? Und welches Potenzial für Veränderung liegt im Selbstverständnis der Produzierenden? Antje jedenfalls sieht hier beide Seite in der Verantwortung – und glaubt daran, dass ein Wandel möglich ist. „Wir als GestalterInnen agieren in einem komplexen und weitverzweigten Spannungsfeld und besitzen eine große soziale und moralische Verantwortung, der wir uns nicht entziehen sollten, nicht entziehen dürfen. Wir GestalterInnen arbeiten ja eigentlich  für Menschen und an Beziehungen, geben Halt in einer chaotischen Welt durch unsere ästhetische Ordnung der Dinge. Produkte müssen nachhaltiger, ökologischer, menschenfreundlicher werden. Es darf keine Gestaltung um der Gestaltung Willen geben.“ Was würde passieren, wenn wir Dinge wieder mit Respekt betrachten, die Arbeit und Sorgfalt der HerstellerInnen anerkennen und achten? Wenn wir uns mit Dingen umgeben, die mit uns altern und leben dürfen – würden wir dann nicht erkennen, dass man gar nicht so viel Neues braucht?

    „Mit welchen Dingen lebe ich gerne zusammen? Mit welchen Dingen verbindet mich etwas? Das könnte man sich selbst einmal fragen“, sagt Antje. „Wer so einkaufen geht, wird auch Dinge zu sich nehmen, die er mehr wertschätzt und liebt und mit denen er langfristig zusammenleben will.“ KonsumentInnen, so glaubt sie, suchten zunehmend nach dem Echten, Wahrhaftigen, nach Authentizität und Sinn. „Die Ressourcen gehen zur Neige, in wenigen Jahrzehnten werden die Erdölvorkommen erschöpft sein. Es wird sich ein neues Verständnis des Konsumenten herausbilden. Vielleicht könnte man es so sagen: Wir müssen von VerbraucherInnen zu GebraucherInnen unserer Dinge werden.“

     

    antje_laechelndbw

     

    Antje Di Foglio hat an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe Produktdesign studiert. In ihrer Diplomarbeit „Spuren der Zeit“ hat sie sich mit den Beziehungen und Emotionen beschäftigt, die Menschen mit Produkten eingehen – und ihrer Bedeutung für Kultur und Gesellschaft. Die Arbeit liegt in gebundener Form im Zukunftsraum aus – Ihr dürft gerne reinlesen!

    Bei Quartier Zukunft möchte Antje den Menschen und BürgerInnen Wege zeigen, wie man schon im Kleinen aktiv eine Veränderung für sich und andere bewirken und Konsum anders gestalten kann. Wir finden nämlich: Kaufen hat eine Wirkung – auf Mitwelt, Umwelt, Nachwelt und uns selbst. Im neuen Jahr wollen wir dazu beitragen, Konsum bewusst, nachhaltig und lokaler zu gestalten und an Kulturtechniken wie Reparatur und Tausch erinnern. Gemeinsam mit Euch wollen wir uns Gedanken darüber machen, wie nachhaltiger Konsum in der Karlsruher Oststadt aussehen könnte. Hier auf unserer Website, Facebook & Twitter halten wir Euch auf dem Laufenden!

     

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

  14. Zero Waste – null Bock auf Müll

    2 Comments

    Zero Waste – ein Begriff geistert seit geraumer Zeit durch die sozialen Netzwerke und Zero Waste-Blogs sprießen wie Pilze aus dem Boden. Aber was meint der trendige Begriff eigentlich genau? Wir waren im Netz unterwegs und haben Euch Infos über eine Bewegung mitgebracht, die im Internet ihren Anfang genommen hat und längst „viral geht“. Über Länder- und Kontinentgrenzen hinweg denken junge Menschen über ihre Lebensweise nach und werfen bemerkenswert viel Engagement und Kreativität in die Waagschale bei dem Versuch, Nachwelt und Planet so wenig Müll wie möglich zu hinterlassen.

    zerowaste

     Zero Waste around the world

    Shia aus Bochum wäscht sich die Haare mit einem Gemisch aus Wasser und Roggenmehl. Bea aus Mill Valey, Kalifornien, putzt sich die Zähne mit einem Zahnpulver, das sie selbst aus Natron und Stevia herstellt. Olga aus Köln und ihre Familie benutzen statt Klopapier eine „Popobrause“, die an den Wasserhahn des Waschbeckens angeschlossen werden kann. Und Natasha aus Kapstadt, Südafrika, geht nie zum Bäcker ohne ihren Brotbeutel. Was Zero Waste-BloggerInnen weltweit gemeinsam haben ist: null Bock auf Verpackungen, null Bock auf Plastik, null Bock auf Müll.

    Eine Utopie wird zum Lifestyle

    Aber jetzt mal ehrlich: „Null Müll“ – wie soll das funktionieren? Tatsächlich ist Zero Waste gegenwärtig ein Ideal, eine Utopie und die Zero-Waste-Bewegung der Versuch einer Annährung ans Null-Müll-Ziel. „Zero Waste“ meint also eher eine Einstellung als eine wörtlich gemeinte Praxis, eine Art Lifestyle, eine neue, nachhaltige Art der Lebensführung. Und die Zero Waste-PraktikerInnen? Sie sind sowas wie die PionierInnen einer ganz neuen, unglaublich einfallsreichen Dimension der Müllvermeidung.

    Sechsmal „R“

    Refuse, reduce, reuse, repair, recycle, rot – auf Deutsch: zurückweisen, reduzieren, wiederverwerten, reparieren, recyceln, kompostieren – sind dabei die sechs goldenen Regeln der Zero Waste-Bewegung. Wir haben das mal für Euch zusammengefasst:

    Refuse: Das Mülleinsparen fängt für Zero-Waste-AnhängerInnen bereits im Geschäft an und erfordert vor allem das nicht immer einfache Einüben des Neinsagens: Neinsagen zur Plastiktüte, zum Werbegeschenk, zum Hochglanzwerbeflyer und dem kleinen Plastikspielzeug aus der Apotheke mit der Lebensdauer einer nicht mehr allzu rüstigen Eintagsfliege.

    Reduce: Was brauche ich wirklich? Bewusster (Nicht-)Konsum spart Müll, schafft Übersicht und Platz für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, glauben die Zero-Waste-ExpertInnen.

    Reuse: Secondhand statt Fast Fashion, Pfandgläser statt PET, Menstruationstasse aus Silikon statt Wegwerfbinden, Stoffwindeln statt Pampers: Zero-Waste setzt auf Wiederverwertbares statt auf Cradle-to-Grave-Produkte.

    Repair: Reparieren statt Kaufen bedeutet natürlich auch: Reparieren statt Wegwerfen. Ergo: Weniger Müll! Übrigens: Reparieren und Spaßhaben kann man prima verbinden; zum Beispiel bei unserem ReparaturCafé in der Karlsruher Oststadt ;-).

    Recycle: Wertstoffe wie Papier, Plastik, Metall, Holz und Glas recyceln! Die gute alte Mülltrennung gehört natürlich auch bei Zero Waste dazu.

    Rot: Essens- und Gartenabfälle sind kompostierbar und sollten nicht auf der Müllkippe landen. Wer keine Biotonne hat oder mal was wagen möchte, kann sich sogar auf dem Balkon mittels einer witzigen Wurmkiste selbst darin versuchen, aus Küchenabfällen mit der Hilfe der kleinen, buddelfreudigen Tierchen Blumenerde herzustellen.

    Abschied von „immer so gemacht“

    Zero Waste ist eine Bewegung, bei der jedeR mitmachen kann und die kreativ statt dogmatisch versucht, eine Kultur der Nachhaltigkeit ganz praktisch voranzubringen. Neugierig wird „das haben wir doch schon immer so gemacht!“ hinterfragt und neue Strategien einfach ausprobiert. Das, was man dabei gelernt hat, wird prompt an die Netzgemeinde weitergegeben. Weil Zero Waste auch viel mit Do-it-yourself zu tun hat, gelingt dabei natürlich nicht alles auf Anhieb und so manche Idee hat Ihre Kinderkrankheiten. „Habe jetzt dein Rezept für selbstgemachtes Spülmittel ausprobiert. Leider geliert es so heftig, dass ich es nicht mal aus der Flasche herausgequetscht bekomme“, schreibt eine Userin in der Kommentarleiste eines Zero Waste-Blogs. Manchmal kann es aber auch ganz einfach sein – zum Beispiel, wenn es gar keine Null-Müll-Alternative braucht: „Bei der Zero Waste-Umstellung fing ich an zu recherchieren und stieß darauf, dass Wattestäbchen sogar schaden!“, schreibt Bloggerin Shia auf ihrem Blog „wastelandrebel“ zum Thema Q-Tipps. „Sie können das Trommelfell verletzen und statt das Ohr zu reinigen, schiebt man damit nur das Ohrenschmalz sowie andere Verschmutzungen tiefer in das Ohr, was zur Bildung eines Propfens vor dem Trommelfell führen kann!“ Q-Tipps gibt’s im Bad von Shia jetzt einfach nicht mehr. „R“ wie „Reduce“.

    Probiert doch auch mal Zero Waste-Ideen im eigenen Alltag aus! Wenn Ihr mehr wissen wollt über die junge Bewegung und neugierig seid auf kreative Anti-Müll-Strategien, seid Ihr auf diesen Blogs richtig:

    www.zerowastefamilie.de

    www.zerowastelifestyle.de

    www.zerowastehome.com

    www.zerowastemunich.com

    www.wastelandrebel.com

    www.trashisfortossers.com

     

    Und hier findet Ihr noch mehr Zero-Waste-Bloggerinnen – weltweit:

    http://wastelandrebel.com/de/zero-waste-bloggers/

     

    Bücher über Zero Waste und Müllvermeidung gibt’s natürlich auch, zum Beispiel diese hier:

    Shia Su: Zero Waste. Weniger Müll ist das neue Grün

    Bea Johnson: Glücklich leben ohne Müll!

    Anneliese Bunk, Nadine Schubert: Besser leben ohne Plastik

    Merken

    Merken

    Merken

  15. Schwing mit der Welt! Der Soziologe Hartmut Rosa über Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Auswege aus der Beschleunigungskrise

    Leave a Comment

    Schneller, höher, weiter, verdammt zum ewigen Dynamischsein: Hat die kapitalistische Steigerungslogik uns zunächst Wohlstand, Frieden und Demokratie gebracht, strampelt die Wachstumsgesellschaft heute maximalbeschleunigt und seelisch ausgebrannt der großen Krise entgegen. Für den Soziologen Hartmut Rosa ist die Ursache unseres Scheiterns Entfremdung, die er denkt als eine zunehmende Beziehungslosigkeit zur Welt. Aber vielleicht ist der Hoffnungsfunke ja die menschliche Begabung zu knisternder Resonanz… Wir haben mit dem Zeittheoretiker für Dein NachhaltigkeitsExperiment über Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und Auswege aus der Beschleunigungskrise gesprochen.


    © juergen-bauer.com

    © juergen-bauer.com

    Warum ist die Wachstumsgesellschaft so eine grandiose Versagerin, wenn es um Gemeinschaft geht? Und warum klappt’s bei ihr partout nicht mit der Nachhaltigkeit? Für Hartmut Rosa sind das Symptombilder ein und derselben Krankheit, nämlich der jeden Lebensbereich erfassenden, sozialen Beschleunigung.

    Und die ist ihrerseits eng verwoben mit unserem wachstumsbasierten Wirtschaftssystem: Während wir durch unser Leben rasen mit dem Ziel, den Wachstumsmotor auf Teufel-komm-raus am Laufen zu halten, sind uns Welt und Mitmenschen zur reinen Ressource geworden. Wir rennen, rennen, rennen – und „Entschleunigungsoasen“ wie Yogastunde, Urlaub oder Weihnachten dienen lediglich dazu, uns fit zu kriegen für die nächste Beschleunigungsrunde.

    Auf der Strecke bleibt für Rosa dabei die Resonanz, das heißt das empathische „Mitschwingen“, der lebendige Austausch, die Verbindung zwischen dem Einzelnen und seiner Welt. Wir können uns die Dinge, Menschen und  Handlungen, die uns umgeben, nicht mehr „anverwandeln“  – und bleiben leer und entfremdet zurück. Sind wir zu schnell geworden, um uns von etwas berühren zu lassen, mitzuschwingen, empathisch gestimmt und glücklich zu sein? Antwortet uns die Welt nicht mehr? Hartmut Rosa denkt: ja.

    Trotzdem gibt es die Hoffnung, durch resonanzsensibles Fühlen und Handeln etwas zu ändern, die Welt zum Sprechen zu bringen und ihr auch wieder antworten zu können. Schwing mit der Welt! Sollte uns Resonanz gelingen, sind für Hartmut Rosa Gemeinschaft und nachhaltiges Handeln nicht nur denkbar – sondern die logische Konsequenz.

     

    Quartier Zukunft: Herr Rosa, Quartier Zukunft möchte mit „Dein NachhaltigkeitsExperiment“ Gemeinschaft und Entschleunigung in der Karlsruher Oststadt voranbringen. Was bedeuten denn in Ihren Augen Gemeinschaft und Entschleunigung für das Individuum, die Gesellschaft, für so etwas wie das „gute Leben“?

    Rosa: Da gibt es tatsächlich einen engen Zusammenhang zwischen Entschleunigung und Gemeinschaft, wobei mir da wirklich wichtig ist, deutlich zu machen, dass ich kein Entschleunigungspapst oder Entschleunigungsguru oder so etwas bin. Und ich glaube sogar, wenn Sie so einen Wettbewerb ausschreiben oder wenn immer mehr Menschen von Entschleunigung träumen, dann geht’s ihnen ja nicht wirklich nur um Langsamkeit. Langsamkeit ist ja kein Selbstzweck. Ein langsamer Notarzt oder Feuerwehrwagen bringt nichts und eine langsame Achterbahn ist ehrlicherweise katastrophal, weil dann stürzt das Ding ab! Und eine langsame Internetverbindung ist auch nicht toll! Also: Wenn Menschen von Entschleunigung reden, dann meinen sie was anderes! Und ich glaube, was sie da eigentlich meinen, ist eine andere Art, oder die Möglichkeit auf andere Weise mit der Welt in Kontakt zu kommen.

    Anverwandlung heißt: mit der Welt schwingen, statt sie zu benutzen

    Die Entschleunigungsbewegung wird eigentlich getrieben von der Sehnsucht, auf andere Weise in der Welt zu sein. Das heißt anders – und die Hoffnung ist  meistens: intensiver – in Kontakt zu treten mit anderen Menschen, da haben Sie sozusagen den Gemeinschaftsaspekt, aber auch mit den Dingen, mit denen wir umgehen und mit dem Ort, an dem wir leben. Und dafür verwende ich den Begriff der „Anverwandlung“. Ich glaube, die Hoffnung und der Wunsch, der dahintersteht, wenn man „Entschleunigung“ sagt, liegt darin, sich Dinge so zu eigen machen zu können, dass sie einen berühren oder erreichen und dass man auch merkt, man verändert sich in der Auseinandersetzung damit. Man macht sie sich zu eigen nicht im Sinne von „Aneignung“(„Das habe ich jetzt auch noch bei mir im Schrank liegen, das habe ich abgehakt!“), sondern im Sinne einer Anverwandlung als etwas, das mich prägt, was mir was bedeutet, was mir etwas sagt.

    Die Heimat und das Stadtquartier als Weltausschnitt, der mir etwas sagt und der mich angeht

    Wenn man Gemeinschaft sagt, liegt ja, gerade wenn‘s um Stadt geht, der Heimatbegriff nahe. Und ich glaube, Heimat ist nicht einfach und schon gar nicht notwendig der Ort, von dem man herkommt – der kann oft ganz öde sein. Heimat, das ist ein anverwandelter Weltausschnitt, den man sich so zu eigen gemacht hat, dass er geradezu zu sprechen beginnt. Wir sagen dann ja auch: Das sagt mir was! Das spricht mich an! Und ich glaube, darum geht es. Und so bin ich auch dahin gekommen, zu sagen, das Problem mit der Beschleunigung ist nicht einfach die Geschwindigkeit – die ist in vielerlei Hinsicht sehr schön, die Erfahrung auch lustvoll – aber wenn wir so schnell handeln müssen und Räume so schnell durchqueren und sich die Nachbarn so schnell ändern, dass wir keine Chance mehr haben, sie uns in diesem Sinne anzuverwandeln, dann haben wir ein Problem damit. Und den Gegenbegriff zur Anverwandlung, oder zur Resonanz, den nenne ich Entfremdung, und diese kann natürlich auch dadurch entstehen, dass ich das Gefühl habe, ich habe überhaupt nichts mitzureden, mitzugestalten. Die Welt verändert sich um mich herum – vielleicht im Stadtteil oder in der Stadt – ohne dass die Veränderung irgendeinen Bezug zu mir hat, da tritt dann Entfremdung ins Spiel. Also ich glaube, getrieben wird die Entschleunigungsbewegung von dem, was ich Resonanzhoffnung nenne, oder das Verlangen nach Resonanz, dass wir uns die Dinge anverwandeln können. Und das umfasst eben auch eine spezifische Form der Sozialbeziehung. Gemeinschaft bedeutet nämlich, dass es uns gelingt, im Umgang miteinander so etwas wie Resonanzbeziehungen aufzubauen, dass wir das Gefühl haben, wir gehen einander etwas an, wir erreichen uns gegenseitig.

    Quartier Zukunft: Kann man Gemeinschaft und Entschleunigung eigentlich einüben? Also zum Beispiel im Zusammenhang mit unserer Quartiersarbeit – aber auch im Leben jedes Einzelnen? Glauben Sie, dass das möglich ist?

    Rosa: Nicht so einfach. Denn unser Zeitumgang und auch unsere Beziehungsformen hängen eben nicht nur am Einzelnen; wir sind immer eingebettet in zeitliche Strukturen oder auch in soziale Strukturen, die wir nicht alleine bestimmen können. Deshalb sind mir Ideologien suspekt, die sagen, ja, wenn Du nur die richtige Achtsamkeitstechnik hast oder von mir aus das richtige Zeitmanagement, dann klappt das schon. Und genau das klappt eben nicht. Was die meisten Menschen ja meinen mit Entschleunigung, ist, dass sie nicht so gehetzt sein wollen. Man hat heute bei den allermeisten Verrichtungen ja das Gefühl, dass man schon zu spät dran ist und dass man sich bitteschön beeilen soll. Zeitknappheit ist ein generelles Problem! Und das hat überhaupt nichts mit dem Tempo des Lebens zu tun. Das ist mir wirklich wichtig zu sagen! Dieses Gefühl, dass uns die Zeit knapp ist, hängt nicht von der Geschwindigkeit, mit der wir Dinge tun, ab, sondern: Zeitknappheit ist eine Empfindung, die entsteht, wenn es ein Missverhältnis gibt zwischen der Zeit, die wir brauchen, um die Dinge auf unserer To-do-Liste zu erledigen und der Zeit, die wir zur Verfügung haben.

    Wir sind nicht zu langsam, wir haben explodierende To-do-Listen

    Und daraus kann man lernen, dass diese Sache mit der Entschleunigung eigentlich nicht am Tempo, mit dem wir Dinge erledigen, liegt, obwohl wir immer denken, ich muss halt ein bisschen schneller werden, dann klappt’s schon. Genau das ist eine Illusion, weil die To-do-Liste schneller explodiert als unsere Zeitspartechniken wieder einsparen können. Aber diese To-do-Liste, die haben wir nicht alleine in der Hand. Die wird im Kollektiven, in Lebensformen und Institutionen geprägt, so dass man sehen kann: Es ist nicht unbedingt gar nichts, was man tun kann als Einzelner, aber es ist auch nicht so, dass man die Probleme einfach individuell lösen kann. Trotzdem glaube ich, wir können die Bereitschaft in uns fördern oder Bedingungen schaffen, die es uns möglich machen, in Resonanz zu treten. Von dieser Seite können wir auch anfangen, ein bisschen an uns zu arbeiten und ein bisschen wegsteuern sozusagen von der Effizienz und Steigerungsorientierung und hin zu einer Orientierung, die versucht, resonanzsensibel durch die Welt zu gehen.

    Quartier Zukunft: Und das wäre für Sie dann eine Form von „Einübung“? So können Sie sich vorstellen, dass das möglich wäre?

    Rosa: Ja. Genau genommen lautet ja meine neue, etwas veränderte Position: Wenn wir fragen, wie wir unsere Zeit verbringen, dann zielen wir eigentlich auf die Frage, wie wir unser Leben leben wollen oder umgekehrt. Und in allen diesen Hinsichten sind es eben zweiseitige Geschehnisse: Es gibt eine Weltseite, und die können wir nicht alleine verändern. Es gibt aber auch eine Subjektseite – und an der können wir beginnen zu arbeiten, indem wir versuchen, die Beziehung so zu gestalten, dass wir uns Dinge zur Heimat machen können, wenn Sie so wollen, dass Gemeinschaft entsteht, sodass wir diese Haltung einnehmen, die wir mit dem Begriff Entschleunigung verbinden.

    Quartier Zukunft: Sie haben ja jetzt von der Welt- und der Subjektseite gesprochen. Und das ist ja auch ein Thema, das gerade im Diskurs um Nachhaltigkeit immer wieder auftaucht. Also einmal, was kann ICH tun und was muss sozusagen GLOBAL getan werden. Was hat für Sie Entschleunigung mit Nachhaltigkeit zu tun? Hat das für Sie überhaupt etwas miteinander zu tun?

    Rosa: Ja, das hat schon etwas miteinander zu tun! Aufgrund solcher Fragen bin ich zu meinem Begriff der Weltbeziehung gekommen. Bei Nachhaltigkeit geht es ja wirklich um die Frage: Wie beziehen wir uns auf Welt, was machen wir damit? Und wir stellen fest, dass wir Natur vor allem als Ressource betrachten oder vor allem auch behandeln. Etwas, das wir nützen wollen. Und ich glaube, seit 200 Jahren, seit es die Moderne gibt, ist das unser kulturelles Programm: mehr Welt in Reichweite bringen. Sie sehen das ganz praktisch, wenn Sie sich beispielsweise das Transportwesen vor Augen führen. Also eigentlich geht das schon mit dem Fahrrad los, das auch eine moderne Erfindung ist: Wenn ich ein Fahrrad habe, habe ich noch das Nachbardorf in Reichweite und kann abends mal hinfahren. Und wenn ich ein Moped habe, kann ich schon in die nächste Stadt fahren, und wenn ich ein Flugzeug habe, kann ich nach London usw. Dieses In-Reichweite-bringen gilt für alle Hinsichten: Mit einem Smartphone zum Beispiel habe ich eben kommunikativ alle meine Freunde immer in Reichweite und das gesamte Weltwissen und alle Bücher. Also: Welt in Reichweite bringen ist der große Traum der Moderne, und die Natur wird uns dabei zu einer Ressource, die wir eben nützen. Und ich glaube, dieses In-Reichweite-bringen hängt ganz stark mit Aneignen statt Anverwandeln zusammen. Also: Dinge verfügbar machen.

    Ein schwer erklärbares Missverhältnis zwischen Umweltbewusstsein und Umwelthandeln

    Das Problem ist jetzt, dass wir seit langem ja ein unfassbares oder schwer erklärbares Missverhältnis finden zwischen dem Umweltbewusstsein und dem Umwelthandeln beobachten. Wir reden ja eigentlich seit dem Club of Rome-Bericht ununterbrochen von Nachhaltigkeit und verabschieden die tollsten Programme. Ich würde fast zynisch sagen: Bis jetzt, zur Pariser Klimakonferenz, wird immer wieder versprochen, dass wir jetzt mit der Nachhaltigkeit ernst machen. Aber wenn Sie sich die De-facto-Emissionen angucken oder das, was man ökologischen Fußabdruck nennt, dann stellen Sie fest: Es ist eigentlich egal, was wir sagen, das uns angeblich wichtig ist, und wie viele schöne Protokolle wir verabschieden, wir verschwenden immer mehr Ressourcen. Und das müssen wir irgendwie erklären: Woher kommt dieses Missverhältnis? Ich glaube, es kommt daher, dass wir da, wo wir ehrlich sagen, uns ist Natur wichtig, Nachhaltigkeit ist ein Wert für uns, letztlich diese Natur, unsere Umwelt als eine Resonanzsphäre konzeptualisieren oder auch wahrnehmen. Dass Natur etwas ist, das bewahrenswert ist, das zu uns in Beziehung tritt, das zu uns sogar sprechen kann oder sprechen sollte in gewisser Weise. Aber diese Haltung setzen wir nicht in unsere Praktiken um, weil wir in unserer Praxis Natur nur als Ressource betrachten und dabei dann sagen, wir müssen „Ressourcen schonen“.

    Es geht darum, die Welt zu uns in sprechende Beziehung zu setzen

    Und ich glaube, dieses Ressourcenschonen gelingt uns so nicht, wenn wir nicht dahin kommen, eine andere Beziehung zur Welt, zu den Tieren, zu den Pflanzen, zu unseren Wohnquartieren, zu den Stoffen aufzubauen. Diese Form von Beziehung müsste das sein, was ich mit dem Begriff einer Resonanzbeziehung zu beschreiben versuche. Dinge zum Sprechen bringen, sie nicht uns einfach aneignen im Sinne von verfügbar machen, sondern anverwandeln im Sinne von zu uns in eine sprechende Beziehung setzen. Wenn es uns gelingen würde, diese Art von Beziehung, die man mit dem Begriff der Gemeinschaft auf der sozialen Ebene durchaus fassen kann, wieder zu realisieren und zu beleben, dann glaube ich, dass es fast automatisch zu einem nachhaltigen Umgang mit Natur kommen würde.

    Quartier Zukunft: Herr Rosa – vielen Dank für das Gespräch. Und Ihre Zeit.

     

    Der Soziologe und  Politikwissenschaftler Hartmut Rosa lehrt Soziologie an der Universität Jena und ist Direktor des Max-Weber-Kollegs in Erfurt. Er beschäftigt sich mit sozialer Beschleunigung und ihren Folgen, ist Vordenker einer Soziologie der Weltbeziehung und denkt vor dem Hintergrund der vielfältigen Krisen unserer Wachstumsgesellschaft nach über die Möglichkeiten eines „Change by Design“ statt des drohenden „Change by Desaster“. Zuletzt ist bei Suhrkamp sein Buch „Resonanz: Eine Soziologie der Weltbeziehung“ erschienen.

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

    Merken

  16. Selber machen, selbst versorgen, Subsistenz! Quartier Zukunft lädt ein zu Pflanzentausch & Gartenflohmarkt

    Leave a Comment

    von Nikola Schnell und Helena Trenks

    Mehr Vielfalt in den eigenen Garten bringen, sich austauschen und vernetzen – darum geht’s bei der 1.Pflanzentauschbörse im Zukunftsraum in der Karlsruher Oststadt am 23.04.2016. Ableger, Setzlinge und Samen können hier von 11.00 bis 16:00 Uhr verschenkt oder getauscht werden. Zusätzlich wird es einen kleinen Gartenflohmarktbereich geben, in dem alles, was beim Gärtnern gebraucht wird  – etwa Fachliteratur, Töpfe oder Werkzeug – neue Besitzer finden kann. Die Idee dahinter: Selber machen, selbst versorgen, Subsistenz!

    Was haben die von Oma gestrickten Socken, die eingemachten Birnen aus Nachbars Schrebergarten und der selbst gezimmerte WG-Küchentisch miteinander zu tun? All das ist Ausdruck von Subsistenz, das heißt der Fähigkeit, sich selbst mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgen zu können. Subsistenz muss dabei nicht reine Selbstversorgung sein; Tauschhandel und Verkauf von Überschuss ist möglich. Allerdings wird nicht primär für „den Markt“, das Erwirtschaften von Profit produziert. Im Mittelpunkt steht vielmehr das Genug-haben, das Ausreichend-versorgt-sein, kurz: das gute Leben. Während in unserem Alltag Ansätze von subsistenzorientiertem Leben und Wirtschaften etwa in der Do-it-yourself-Bewegung, der Schrebergärtnerei oder der relativ neuen Praxis des Urban-Gardening zu finden sind, war Subsistenz früher die Grundlage bäuerlichen Wirtschaftens  – und damit des menschlichen Überlebens.

    Subsistenz versus Spezialisierung, Industrialisierung, Globalisierung

    Das Gegenteil von Subsistenz heißt Spezialisierung, Industrialisierung, Globalisierung. Beispiel deutsche Landwirtschaft: Wo nur noch Mastbullen oder Schweine gezüchtet werden, gibt es keine Hühner mehr, die den Hof mit Eiern versorgen können und auch keine Roggenfelder, aus deren Ertrag das Mehl fürs eigene Brot stammen könnte. Dabei ist das Leben in der Stadt in der Regel noch subsistenzferner als das dörfliche. Hochspezialisierte Arbeit im Büro, Geschäft oder der Fabrik bedeutet weniger Wissen um handwerkliche Techniken, die nötig sind, um Kleidung, Nahrung, Gebrauchsgegenstände selbst herzustellen – und weniger Zeit und Wertschätzung für solcherlei Tätigkeiten. Aber Subsistenz ist auch im urbanen Raum möglich und wird gerade vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Entwicklung und der Postwachstumsbewegung in den Vordergrund gerückt, zum Beispiel im Rahmen von Gemeinschaftsgärtnerei oder urbaner Landwirtschaft.

    Subsistenz und Freiheit

    Die Wintermütze selbst häkeln, das eigene Brot backen, Kompott einmachen, Setzlinge und Pflanzensamen unter FreundInnen tauschen – was oft wenig wertschätzend als „Hobby“ eingestuft wird, wird von einigen VordenkerInnen wie der österreichischen Ethnologin und Soziologin Veronika Bennholdt-Thomsen  längst als „Plan B“ der ressourcenvergessenen, globalisierten Wirtschaftsweise gegenübergestellt. Subsistenz hat, bei Licht besehen, nämlich sehr viel mit Freiheit zu tun. Selber machen und selber können bedeutet immer auch nicht angewiesen sein: auf große Abnehmer, Konzerne oder Märkte, auf die Produzenten von Kleidung, Saatgut und Nahrung und deren Art, mit Menschen und Umwelt umzugehen. Das Selberhäkeln einer Mütze, das Nähen einer Hose, das Tomatenziehen in einer alten Kiste auf dem Balkon ist in dieser Sichtweise eine Selbstermächtigung und ein kleiner, großer Akt der Freiheit: Die Regeln der globalisierten, profitorientierten Wirtschaftsweise müssen nicht zwangsläufig mitgetragen werden. Selbst denken, selbst machen ist möglich. Und macht Freude!

    Ein Gefühl für das „Genug“ entwickeln

    Traditionell subsistenzwirtschaftende Gemeinschaften, wie sie heute beispielsweise noch in unwegsamen Gegenden oder den indigen geprägten Landschaften Lateinamerikas zu finden sind, entnehmen der Natur nur das Lebensnotwendige. Dadurch ist diese Lebensweise in besonderem Maße nachhaltig und dient dem Erhalt der biologischen Vielfalt. Hier existiert ein direktes Interesse an der Aufrechterhaltung und dem Schutz der Ökosysteme, in denen das Leben und Wirtschaften stattfindet. Das „Subsistenzgefühl“, das solche Gesellschaften prägt, erfahren wir in unserem Lebensalltag am ehesten im Garten und bei der Gartenarbeit: Die Soziologin Maria Mies, die gemeinsam mit Bennholdt-Thomsen das Konzept der „Subsistenzperspektive“ entwickelt hat, das Subsistenzwirtschaft als Weg hin zum guten Leben weltweit ins Spiel bringen will, formuliert das so: „Die Natur bringt eine Fülle hervor, sodass man immer zu viel hat und teilen und verteilen muss. Der Garten ist kein Produktionsort, sondern ein Ort der Begegnung neuer, großzügiger, nachbarschaftlicher Beziehungen von Menschen zu Menschen.“ Und auch für Veronika Bennholdt-Thomsen ist es die Bauern- und Gartenkultur, in der Wissen und Erfahrungen um subsistenzorientiertes Handeln bewahrt, weiterentwickelt und weitergegeben werden – und die hier und heute Wegweiser sein kann. „Es geht zum Beispiel darum, sich in natürliche Kreisläufe eingebunden zu fühlen, Vielfalt wertzuschätzen und zu erhalten, handwerkliche Fähigkeiten zu kultivieren, sorgsam und pfleglich mit Boden, Luft und Wasser umzugehen und ein Bewusstsein für „genug“ zu entwickeln.“

    In diesem Sinne wollen wir von Quartier Zukunft auch den Pflanzentausch verstehen: Als Möglichkeit, die Vielfalt zu fördern – in unserem Garten und unserer Nachbarschaft!

     

     

    Mehr Infos:

    Maria Mies: Die Subsistenzperspektive

    Johanna Biesenbender, Sigrid Gerl, Johann Strube und Monika Thuswald: Die Subsistenzperspektive – eine Umorientierung zum Guten Leben für alle

     

  17. Schnell, schneller, Fast Fashion. Wir denken nach über ein Phänomen und laden ein zur Kleidertauschparty

    Leave a Comment

    40 % unserer Kleidung, besagt die Greenpeace Studie „Wegwerfware Kleidung“, tragen wir selten oder nie. Die Produktion einer einzigen Jeans verbraucht 7000 Liter Wasser. Dabei sind die Arbeitsbedingungen, unter denen Menschen in Billiglohnländern unsere Kleidung herstellen, unverändert katastrophal, die für Färbung und „Veredelung“ von Stoffen verwendeten Chemikalien nicht selten giftig.  Deshalb lädt Quartier Zukunft euch ein zur 2. Kleidertauschparty – am 19. März 2016 im Zukunftsraum.

    „Es war richtig, richtig cool. Ich hab‘ so viel eingekauft. Das ist so unnormal!“ ruft Youtube-Star Dagmara Ochmanczyk, alias Dagi Bee, begeistert in die Kamera. Vier Tüten Primark-Klamotten, erfährt man, hat sie gerade nach Hause geschleppt. Was „Dagi Bee“ da tut, nennt sich „Hauling“ und bezeichnet den anhaltenden Trend, nach dem Shopping auf Youtube-Kanälen seine „Beute“ zu präsentieren: Hosen, Tops, Shirts, Socken, Turnschuhe, Pumps und Kosmetikartikel werden in die Kamera gehalten, ihre Vorzüge gepriesen, Preise und Bezugsquellen genannt. Über 2,5 Millionen Abonnenten, vor allem junge Mädchen, verfolgen Dagi Bees Konsum-Kino auf Youtube.

    Modefrau20erSAMSUNG CSC

    Fast Fashion, das heißt bis zu vierundzwanzig Kollektionen im Jahr

    Auch in der Fabrik Rana Plaza, bei deren Einsturz vor drei Jahren 1130 Menschen ums Leben kamen, arbeiteten die NäherInnen für Primark und andere Textilriesen, deren Kleidung in Deutschland en masse verkauft wird. Kleidung, die längst nicht mehr produziert wird, um zwei, drei, vier Jahre lang getragen zu werden, sondern die nahezu wochenweise ausgetauscht wird. Schnell, schneller, Fast Fashion: Statt wie früher üblich mit zwei Kollektionen pro Jahr an die KundInnen heranzutreten, präsentieren etwa H&M, Primark, Zara und die anderen Bigplayer am Markt von Januar bis Dezember bis zu 24 Kollektionen. Ein Wandel, der sich auch in Textilmüll messen lässt und bei den Briten als der sogenannte „Primark-Effekt“ Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch gefunden hat. So fielen 2014 auch in Deutschland 21 Tonnen mehr Kleidungsabfall an als zehn Jahre zuvor.

    Das Spiel mit der Zugehörigkeit – und dem Einzigartigsein

    Na klar, Mode lebt von Veränderung, nein, ist Veränderung. Es geht hier weniger um Funktionalität oder Schönheit als um eine Art Modellierung des Ichs, in deren Zuge eine Bluse nicht bloß eine Bluse, eine Leggings mehr als ein wärmendes Beinkleid ist. Das ist kein neues Phänomen, denn der Philosoph und Soziologe Georg Simmel beobachtete schon 1905 in seiner „Philosophie der Mode“: „So hässliche und widrige Dinge sind manchmal modern, als wollte die Mode ihre Macht gerade dadurch zeigen, dass wir ihretwegen das Abscheulichste auf uns nehmen.“ Die Dinge sind keine Dinge mehr, werden kulturell aufgeladen, statten den Träger oder die Trägerin mit Bedeutung aus. Tatsächlich geht es um nicht weniger als ein faszinierendes Spiel im Spannungsfeld zwischen Zugehörigkeit und Einzigartigsein. So recht aussteigen kann da übrigens keiner. Den „Verein der Vereinsgegner“ nannte Simmel in diesem Sinne jene Leute, die nicht mitmachen wollen, und eben dadurch schon längst wieder ihre eigene „Mode“ kreiert haben. Alleine archaische Gemeinschaften und Diktaturen zeichneten sich dadurch aus, keine Mode zu kennen.

    Vom freien Spiel mit den Dingen in die Diktatur der Dinge?

    Mode als kreatives Mittel, sich selbst ausdrücken, ist also durchaus auch ein Ausdruck von Freiheit, von Selbstverortung, von Spiel. Der kritische Moment ist für Petra Leutner, Professorin für Modetheorie und Ästhetik an der AMD in Hamburg aber jener, in dem in einer hyperkonsumistischen Gesellschaft die Bewegung von einem Must-have zum nächsten zum Zwang wird. Und das System der Mode zum „unentrinnbaren Handlungskorsett“ für den „neuen Menschtypus Verbraucher“. Kurz gesagt: An diesem Punkt spielen wir nicht mehr mit den Dingen, sondern die Dinge mit uns. Das Regiment der Dinge hat sich zur Diktatur formiert.

    Kleidertausch statt Kleiderkonsum

    Fast Fashion zu kontern, indem wir auf Secondhand, Gebrauchtes, von anderen Verschmähtes zurückgreifen, macht Sinn, denn in Zeiten des Überflusses finden wir alle Dinge in unseren Kleiderschränken, die nicht mehr passen oder gefallen. Auch das Prinzip Kleidertausch setzt genau hier an und fängt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Es kann mit Mode experimentiert werden, während die eigenen „Schrankleichen“ nicht im Müll landen – oder im Kleidercontainer. Je nach Anbieter wird diese „Kleiderspende“ nämlich nicht an Bedürftige vor Ort weitergegeben, sondern in den globalen Süden oder nach Osteuropa exportiert und zerstört dort die heimischen Textilmärkte. Eine Kleidertauschparty ist da die bessere Möglichkeit; Klamotten, die man selbst nicht mehr trägt, können für andere Menschen zu neuen Lieblingsstücken werden. Konsumfallen lauern aber auch hier. Verleitet das Wissen, dass die nächste Kleidertauschparty vor der Tür steht uns am Ende dazu, ein Schnäppchen im Klamottenladen mitzunehmen, von dem wir nicht sicher sind, dass wir es wirklich brauchen…? Schließlich wird sich doch sonst bestimmt bei der nächsten Kleidertauschparty jemand finden lassen, der sich über dieses Kleidungsstück sehr freut…? Auch hier steht im Raum: Wie viel Kleidung brauche ich? Wie viel Zeit sollte ich auf mein Äußeres und Mode verwenden? Was macht mich eigentlich zufrieden?

    Einladung zur Kleidertauschparty im Zukunftsraum

    Und dennoch: Kleidertauschpartys im Quartier machen Spaß, sind gemeinschaftsstiftend und die fast neue, aber zu eng oder weit gewordene Hose sollte eine neue Besitzerin finden. All das sind Aspekte von Nachhaltigkeit. Bei Quartier Zukunft funktioniert das Ganze dann nicht nach dem Eins-zu-Eins-Prinzip, bei dem ein T-Shirt gegen einen Rock getauscht wird, sondern eher à la Schlaraffenland. Alle breiten alles aus – genommen wird, was gefällt und passt. Mit dem Ziel, möglichst wenig übrig zu behalten.

    Wir laden euch also herzlich dazu ein, Klamotten zu tauschen, Spaß zu haben, Kuchen, Kekse und Quiche zu essen, zusammen zu sein! Ein kleiner Beitrag zum Mitbringbuffet ist herzlich willkommen.

    Wann: Samstag, 19. März 2016, ab 15:00 Uhr

    Wo: Im Zukunftsraum für Nachhaltigkeit und Wissenschaft, Rintheimer Str. 46, 76131 Karlsruhe

     

    Greenpeace-Umfrage „Wegwerfware Kleidung“ aus 2015

    Prof. Dr. phil. Petra Leutner über die Mode und das Regiment der Dinge

  18. Was kommt nach dem Wachstum?

    Leave a Comment

    Derzeit beschäftigen sich in Europa immer mehr Menschen mit der Frage, wie und ob gesellschaftlicher Wohlstand innerhalb einer Wirtschaft ohne Wachstum dauerhaft verwirklicht werden kann. Welche Rolle spielen hierbei Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und die Wissenschaft? Auch an den Hochschulen in Karlsruhe wird dazu geforscht.

    veranstaltung_2015_postwachstumsgesellschaft_logo

    Wirtschaft ohne Wachstum?

    In der politischen Debatte ist Wirtschaftswachstum ein zentrales Element. Es ist sogar im deutschen Grundgesetz verankert: Das „Gesetz zur Förderung der Stabilität und des Wachstums der Wirtschaft“  von 1967 sieht unter anderem ein „angemessenes und stetiges Wirtschaftswachstum“ vor – also ein stetiges Ansteigen der Produktion und des Konsums.

    Diese wachstumsbasierte Wirtschaft verursacht jedoch Umweltverschmutzung und Emissionen, die zur Zerstörung von Lebensräumen führen, die von Mensch, Tier, und Pflanze gebraucht werden. Doch nicht nur diese sind darauf angewiesen, sondern die Verfügbarkeit von Ressourcen aus diesen natürlichen Lebensräumen ist auch für die Wirtschaft notwendig. Vor allem sind die zur Energiegewinnung notwendigen Ressourcen endlich und werden immer knapper.

    Der Club of Rome prognostizierte 1972 in seinem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“, dass das Wachstum der Weltwirtschaft aus diesen Gründen zusammenbrechen wird. Und tatsächlich, inzwischen fallen die globalen Wachstumsraten, die sozialen Ungleichheiten nehmen regional und global zu und der Klimawandel beginnt sich zunehmend bemerkbar zu machen. Es ist also an der Zeit, Alternativen zur Wachstumswirtschaft zu entwickeln.

    Wachstumskritik in Wissenschaft und Politik

    Auch in Politik und Wissenschaft kehrt die Kritik am Wachstumsdogma langsam ein. Von 2010 bis 2013 tagte die Enquete-Kommission „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ des deutschen Bundestags zu Fragen wie „Was ist eigentlich Wohlstand?“, „Wie hängt Wohlstand mit Wirtschaftswachstum zusammen?“, oder dazu, wie und ob sich Ökologie, soziale Gerechtigkeit, und Wirtschaft(swachstum) vereinen lassen. Vor allem die Postwachstumsbewegung (engl. Degrowth), eine sowohl aktivistische als auch wissenschaftliche Bewegung mit Wurzeln im südeuropäischen Raum, spricht sich gegen Wirtschaftswachtum aus. Darauf basierend wird der Frage nachgegangen, wie ein gutes Leben in einer Postwachstumsgesellschaft beschaffen und möglich ist. Jedoch gibt es – trotz vieler engagierter Gruppen und Einzelpersonen – aus wissenschaftlicher Perspektive noch vergleichsweise wenige Forschungsarbeiten und –ergebnisse rund um den Postwachstumsdiskurs.

    Ein Workshop des ITAS und der Karlshochschule

    Aus diesen Gründen veranstaltete das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT gemeinsam mit der Karlshochschule International University am 5. und 6. November den Workshop „Forschungsperspektiven für eine Postwachstumsgesellschaft“. TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen diskutierten zum einen über Konzepte und Theorien einer Postwachstumsgesellschaft im Hinblick auf die thematischen Schwerpunkte Stadt, Technik und Unternehmen. Zum anderen erörterten sie, welche Forschungsperspektiven rund um das Thema Postwachstum es gibt oder geben könnte.

    Wichtige Fragestellungen

    Grundsätzlich muss geklärt werden, was allgemein unter dem Begriff „Wachstum“ und „Wachstumskritik“ zu verstehen ist. So existieren unterschiedliche Arten des Wachstums wie der Anstieg der Produktion, Gewinnsteigerung, die wachsende Anzahl an KonsumentInnen oder die Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Des Weiteren ist offen, ob und welche Wachstumsprozesse auch in einer Postwachstumsgesellschaft sinnvoll sind.

    Es gilt ferner abzuschätzen, welche Vorteile ein Wachstumsverzicht für Akteure der Wirtschaft mit sich bringen kann. Was etwa sind Anreize für kleine Unternehmen, klein zu bleiben? Inwiefern sind sie dann überlebensfähig? Und kann man das Wachstum und die Größe von großen Unternehmen verringern, ohne dabei gesamtgesellschaftlich Stellenabbau zu betreiben?

    Auch muss weiter erforscht werden, wie entschieden werden kann, welche Entwicklungsländer noch wieviel wachsen dürfen und welche Industrienationen sich bremsen oder gar schrumpfen müssen. Dass es hierfür eines sorgfältigen ethischen Diskurses bedarf und dies auf politischer Ebene äußerst schwierig ist, zeigen die Klimagipfel der letzten Jahrzehnte.

    Auch die Rolle technischer Innovationen in der Postwachstumsgesellschaft muss noch geklärt werden. So führt etwa das Internet zwar zu großem Wirtschaftswachstum, andererseits bietet es zugleich Chancen zum Wandel: Als Beispiele seien die Begriffe „Open Source“ oder „Open Knowledge“ genannt sowie der digitale Austausch im Internet zwischen Reparatur-Cafés oder FabLabs. Wie viel Technologie man also in welchen Bereichen sinnvoll einsetzt, muss im insgesamt und im Einzelfall erörtert werden.

    Letztlich lohnt sich auch der Blick ins eigene Umfeld: Wo und wie kann ich dazu beitragen, meine Umgebung lebenswerter zu machen und einen Beitrag für ein gutes Leben zu leisten? In dieser Verantwortung sieht sich auch das Quartier Zukunft. Es gilt zu erproben, wie und ob in der Karlsruher Oststadt Elemente einer Postwachstumsgesellschaft hergestellt werden können, wie wir diese lebenswert gestalten können, und ob der Ansatz der Nachhaltigen Entwicklung einen hierfür geeigneten Rahmen bietet.

  19. Forschungskolloquium Reallabore: Experimentierraum Stadt

    Leave a Comment

    „Was ist ein Reallabor und vor welchem wissenschaftlichen Hintergrund steht dieses Konzept? Zu dieser spannenden Fragestellung beginnt am Mittwoch, den 28.10.2015 das mehrteilige “Forschungskolloquium Reallabore: Experimentierraum Stadt”. Veranstaltet von der „Karlsruher Schule der Nachhaltigkeit“  und verankert  im Begleitstudium Nachhaltige Entwicklung am ZAK, richtet sich das “Forschungskolloquium im Wintersemester 2015/2016 sowohl an Studierende sowie an WissenschaftlerInnen und interessierte Gäste.“

    RealLabor_Logo_blau

    „Reallabore“ sind ein relativ junges Format für praxisnahe Forschung, die sich der Nachhaltigen Entwicklung verschrieben hat. Besonderheit dieser Art der Forschungsorganisation weitab des ‚Elfenbeinturms‘ der Wissenschaft ist Partizipation, also die systematische und offene Beteiligung von BürgerInnen und anderen Akteuren als Betroffene, Wissensträger und Adressaten, in einem längeren Prozess des Co-Design. Ein Reallabor wird vom KIT in der Karlsruher Oststadt betrieben – wir nehmen dies zum Anlass, mit den Organisator/innen, den beteiligten Wissenschaftler/innen und Stakeholdern von Reallaboren, Studierenden  und Interessierten gemeinsam das „Forschungskolloquium Reallabore:  Experimentierraum Stadt“ über diese Forschungsform durchzuführen.

    Dabei wird es schwerpunktmäßig um einen Austausch zu den offenen Fragen der Reallaborforschung gehen, zu dem auch Gäste anderer Reallabore eingeladen werden. An einem Exkursionstag (vor. 25.11.) werden wir die Reallabore in Stuttgart besuchen, um andere Interpretationen des Konzeptes „Reallabor“ kennenzulernen.

    Als Studierende haben Sie Gelegenheit, Einblick in die Mechanismen der Forschungsförderung, Planung und Durchführung transdisziplinärer Forschung zu erhalten. Studienleistungen können durch Protokollieren (2 CP), Lern-Portfolios (3 CP), Hausarbeiten (4 CP) oder kleine Projekte (4 CP) erbracht werden. Das Kolloquium ist verankert  im Begleitstudium Nachhaltige Entwicklung am ZAK.

    Interessierte WissenschaftlerInnen sind ebenfalls herzlich eingeladen teilzunehmen und erhalten eine entsprechende Teilnahmebestätigung.

    Zeit:    Wintersemester 2015/16, Mittwochs, 11.3o Uhr-13.oo Uhr,
    Ort:    „Zukunftsraum“, Rintheimer Str. 46, Karlsruhe 

    Alle Termine des Forschungskolloquium Reallabore: Experimentierraum Stadt im Überblick finden Sie im Word-Dokument unter folgendem Link:

    Forschungskolloquium Reallabore

  20. ReparaturCafé mit extra ReparierZeit für Kinder & Jugendliche

    2 Comments

    Was macht man mit einem Toaster, der nicht mehr funktioniert? Oder wenn die Gangschaltung des Fahrrads kaputt ist, der Computer spinnt oder der Lieblingspulli gerissen ist? Wegwerfen? Nein. Reparieren! Nach zwei sehr erfolgreichen Karlsruher ReparaturCafés im Kinder- und Jugendhaus in der Oststadt, und einem dritten ReparaturCafé auf Reisen im Jubez findet am 18.10. das nächste ReparaturCafé wieder im Kinder- und Jugendhaus statt, diesmal mit einer extra ReparierZeit für Kinder und Jugendliche.

    ReparierZeit für Kinder & Jugendliche

    Von 11.00 bis 13.00 Uhr öffnet das ReparaturCafé seine Tore speziell für Kinder und Jugendliche. In diesem Zeitraum werden ausschließlich Kinderfahrräder, elektronisches Spielzeug oder solches aus Holz sowie Puppenkleider und ähnliches gemeinsam mit ihren Besitzern repariert. Kinder und Jugendliche haben die Möglichkeit den Reparateuren bei der Reparatur ihres kaputten Gegenstandes über die Schulter zu schauen, selbst Hand anzulegen und so zu lernen wie ein Fahrradreifen geflickt, Holz geleimt oder ein Kopfhörerstecker gelötet wird. Zudem kann in kreativen Upcycle Workshops den Ideen freier Lauf gelassen werden. Ob Vasen aus Tetrapacks oder oder selbstentworfene Monsterpuppen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. WICHTIG: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die etwas reparieren möchten, bringen bitte die von einem Erziehungsberechtigen unterschriebenen AGBs des ReparaturCafés mit.

    Das ReparaturCafé

    Gemeinsam mit Ihnen setzen wir erneut ein Zeichen gegen das Wegwerfen und den vorschnellen, oftmals unnötigen Erwerb neuer Produkte. Alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, das ReparaturCafé zum Werkeln und austauschen zu nutzen. Beschädigte Haushaltsgegenstände (z.B. Mixer oder Toaster), Kleinmöbel (z.B. Stühle, Regale und Kommoden), Fahrräder, die Lieblingskaffeetasse mit abgebrochenem Henkel, Gartenwerkzeuge, Radios und vieles mehr können Sie selbst reparieren und reparieren lassen. Es wird wieder vier verschiedene Werkstätten geben:

    • Näh-Reparaturwerkstatt
    • Fahrrad-Reparaturwerkstatt
    • Elektronik-Reparaturwerkstatt
    • Holz-, Keramik- und Metall-Reparaturwerkstatt

    Kaffee, Tee, Limonade, Kuchen und Brezeln sorgen für die nötige Energie, Kreativität und Geselligkeit.

    Was, wann und wo?

    Das ReparaturCafé in Karlsruhe ist kostenfrei. Geld- und Kuchenspenden sind willkommen! Das nächste ReparaturCafé findet am 18. Oktober 2014 in der Zeit von 11:00 bis 18:00 Uhr im Kinder- und Jugendhaus der Oststadt, Rintheimer Str. 47, 76131 Karlsruhe, statt. Von 11:00 bis 13:00 Uhr ist die ReparierZeit für Kinder und Jugendliche reserviert.   Das Quartier Zukunft Team freut sich auf Sie und ein weiteres schönes ReparaturCafé!

  21. BürgerForum: Themenausschuss „Verträglich wirtschaften und arbeiten“

    Leave a Comment

    Am 11. Oktober 2014 startet das BürgerForum Nachhaltige Oststadt | Zukunft aus Bürgerhand mit einer Auftaktwerkstatt. Auf dieser Website erfahren Sie in den Tagen bis zur Veranstaltung, welche Themen im Rahmen des BürgerForums besprochen werden. Vier Themenauschüssen wurden bereits vorgestellt. Es folgt mit diesem Artikel die Darstellung des fünften und letzten Themenausschusses „Verträglich wirtschaften und arbeiten“. Wirtschaften bedeutet mehr als der Umgang mit Geld, Einkaufen oder Sparen. Gibt es Platz für ein Wirtschaften, das sich am Gemeinwohl orientiert, und für Arbeit, die uns erfüllt?

    Wirtschaften bedeutet mehr als der Umgang mit Geld, Einkaufen oder Sparen. In einer Stadt verlaufen viele Waren-, Energie- und Geldkreisläufe, die oft in enger Beziehung zueinander stehen. Riesige Warenmengen werden aus dem Umland und zunehmend auch aus Übersee in die Stadt geholt, verarbeitet und verbraucht. Neu hergestellte Produkte ebenso wie große Abfallmengen verlassen die Stadt wiederum und werden in die ganze Welt geführt. Viele Kreisläufe können von uns beeinflusst werden: In der Stadt können eigenständig Waren, Lebensmittel oder Strom produziert werden. Dies kann nicht große Kraftwerke oder Landwirtschaft ersetzen, aber doch einen Beitrag zur Versorgung leisten. Oder Dinge werden repariert, wiederverwendet, weiterverwendet. Welchen Beitrag können wir sonst noch leisten, um regional zu wirtschaften? Wie können Gegenstände besser wiederverwertet werden und wie können wir vom Konsumenten zum Produzenten werden?

    Die uns zur Verfügung stehenden Mittel sind endlich, das gilt für Raum, Rohstoffe, Energie und Zeit. Doch wie reagieren wir auf diese Erkenntnis in unserem privaten und beruflichen Leben? Wie teile ich meine Arbeits- und Lebenszeit ein? Schafft mehr Arbeit noch ein Mehr an Lebensqualität?

    Regionale Produkte werden viel gepriesen während andererseits in der Oststadt die kleinen Geschäfte schließen, wie beispielsweise gerade mit der letzten Oststadtmetzgerei geschehen. Woher kommen die Lebensmittel in unseren Supermärkten, unter welchen Bedingungen wurden sie produziert und gehandelt? Nachhaltige Lebensmittel kosten vielleicht mehr Geld, sind aber gesünder und schützen Leib und Leben von Menschen, Tieren und erhalten Landschaften. Können wir im Gegenzug Lebensmittelabfälle vermeiden und hier wieder Geld sparen?  Gibt es Platz für ein Wirtschaften, das sich am lokalen und globalen Gemeinwohl orientiert? Können wir lokal handeln, ohne globale Probleme zu verstärken? Sie sind herzlich dazu eingeladen, hierüber Ihre eigenen Erfahrungen und Fragen in den Ausschuss mitzubringen, zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu entwickeln.

    Sprechblasen-03

    Die weiteren Ausschussthemen werden wie folgt auf der Website des Quartier Zukunft besprochen:

    Sie möchten am BürgerForum Nachhaltige Oststadt | Zukunft aus Bürgerhand teilnehmen? Alle Informationen zur Anmeldung finden Sie unter www.karlsruhe.buergerforum2014.de.

    Weiterführende Informationen

    Website der Stadt Karlsruhe

  22. BürgerForum: Themenausschuss „Alltagsmobilität im Blick“

    Leave a Comment

    Am 11. Oktober 2014 startet das BürgerForum Nachhaltige Oststadt | Zukunft aus Bürgerhand mit einer Auftaktwerkstatt. Auf dieser Website erfahren Sie in den Tagen bis zur Veranstaltung, welche Themen im Rahmen des BürgerForums besprochen werden. Nach den Themenauschüssen “Energie neu denken – Klima schützen”, “Stadtgesellschaft im Wandel – Lebensqualität steigern” und „Leben und Wohnen in der Oststadt“ folgt mit diesem Artikel die Darstellung des Themenausschusses „Alltagsmobilität im Blick“. Wir sind mobil – auf Gedeih und Verderb. Wie kann ich mich in meiner Stadt fortbewegen, ohne die Umwelt zu belasten? Wie lässt sich unsere Mobilität sozial gerecht und menschlich gestalten?

    Jeder von uns ist mobil, muss mobil sein. Wir bewegen uns fort. Vom Bett bis vor die Haustüre und weiter. Manche fahren zur Arbeit, flanieren zum Bäcker um die Ecke, andere radeln zur Uni, fahren mit dem Auto oder nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel. Für wiederkehrende Wege im Alltag nutzen wir meist dieselben Verkehrsmittel und denken nur bei schlechtem Wetter, Baustellen oder einem Streik des KVV wieder neu darüber nach, welches Verkehrsmittel wohl das Beste wäre.  Dabei haben die unterschiedlichen Verkehrsmittel erheblichen Einfluss darauf, wie stark wir die Umwelt belasten, wie viel Lärm wir uns und unseren Mitmenschen zumuten und wie viel Platz in unserem Stadtteil für versiegelte Verkehrsflächen benötigt wird. Sie beeinflussen jedoch auch, wie viel Bewegung und frische Luft wir am Tag haben und wie entspannt oder gestresst wir an unserem Ziel ankommen.

    Die verschiedenen Verkehrsmittel erlauben uns einen unterschiedlich intensiven Austausch mit Mitmenschen, andere Sinneserfahrungen und bieten mehr oder minder Möglichkeiten zur körperlichen Betätigung. Sie stellen aber auch Ansprüche an die körperliche Konstitution, die nicht jeder erfüllen kann. Wichtig ist es deshalb, gerade alte Menschen, Kinderwägen und Menschen mit Behinderung im Blick zu behalten und praktikable Möglichkeiten für ihre Mobilitätsbedürfnisse bereitzustellen.

    Neben infrastrukturellen Gegebenheiten, die nachhaltige Mobilitätsformen begünstigen können, wie beispielsweise ein gut ausgebautes Radverkehrsnetz, spielt auch die Information über die jeweils individuell geeigneten Optionen, sich in der Stadt oder zwischen Stadt und Umland  zu bewegen, eine zentrale Rolle. Hierbei  ist zum Beispiel auch eine Verknüpfung zwischen den unterschiedlichen Angeboten, wie Fahrrad- und Autoleihsysteme etc. zu denken. Welche Ideen und Verkehrskonzepte sind für die Zukunft in der Oststadt und Karlsruhe wünschenswert? Wie lässt sich unsere Mobilität sozial gerecht gestalten? Sie sind herzlich dazu eingeladen, hierüber Ihre eigenen Erfahrungen und Fragen in den Ausschuss mitzubringen, zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu entwickeln.

    Alltagsmobilität_Sprechblasen-02

    Die weiteren Ausschussthemen werden wie folgt auf der Website des Quartier Zukunft besprochen:

    Sie möchten am BürgerForum Nachhaltige Oststadt | Zukunft aus Bürgerhand teilnehmen? Alle Informationen zur Anmeldung finden Sie unter www.karlsruhe.buergerforum2014.de.

    Weiterführende Informationen

    Website der Stadt Karlsruhe

  23. BürgerForum: Themenausschuss „Leben und Wohnen in der Oststadt“

    Leave a Comment

    Am 11. Oktober 2014 startet das BürgerForum Nachhaltige Oststadt | Zukunft aus Bürgerhand mit einer Auftaktwerkstatt. Auf dieser Website erfahren Sie in den Tagen bis zur Veranstaltung, welche Themen im Rahmen des BürgerForums besprochen werden. Nach den Themenauschüssen „Energie neu denken – Klima schützen“ und „Stadtgesellschaft im Wandel – Lebensqualität steigern“ folgt mit diesem Artikel die Darstellung des Themenausschusses „Leben und Wohnen in der Oststadt“. Welche Wohnformen wünschen wir uns für die Zukunft? Wie bringen wir die Generationen wieder näher zusammen? Welche anderen Dinge gibt es, die für uns ein lebenswertes Wohnumfeld ausmachen, in dem wir bleiben oder das wir neu beziehen möchten?

    Einige von uns haben sich für die Oststadt als neuen Wohnort entschieden und müssen sich erst einmal zurechtfinden im neuen Stadtraum. Einige von uns wohnen schon länger in ihrem Quartier. Sie fühlen sich wohl in ihrer gewohnten Umgebung und stellen sich die Frage, ob und wie sie ihren Wohnort noch im Alter behalten können. Die Beantwortung dieser Frage hängt sicherlich auch davon ab, ob die nötige Infrastruktur, wie Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung, Erholungsräume, öffentlicher Nahverkehr etc. im Quartier vorhanden und gut erreichbar ist. Sie hängt aber vielleicht auch davon ab, ob es eine funktionierende Gemeinschaft in der Nachbarschaft gibt. Kennt man seinen Nachbarn, um ihn zum Beispiel fragen zu können, ob er einem beim Einkauf oder bei der Betreuung helfen kann?

    Welche Wohnformen wünschen wir uns für die Zukunft? Wie bringen wir die Generationen wieder näher zusammen? Welche anderen Dinge gibt es, die für uns ein lebenswertes Wohnumfeld ausmachen, in dem wir bleiben oder das wir neu beziehen möchten? Die Bedürfnisse an unser Wohn- und Lebensumfeld verändern sich im Laufe unseres Lebens, nach Schule und Ausbildung kommt für viele die Zeit der Familiengründung in der plötzlich mehr Wohnraum benötigt wird. Oft finden Familien nur schlecht bezahlbaren innenstadtnahen Wohnraum und wandern ab. Deshalb gilt es zu überlegen, wie Familien und älteren Menschen weiterhin ein attraktives Leben im Quartier ermöglicht werden kann.

    Und: In einer Stadt treffen viele unterschiedliche Lebensstile und Werte aufeinander. Wie kann man den unterschiedlichen Bedürfnissen einer vielfältigen Gesellschaft gerecht werden? Wie können wir sogar voneinander lernen, wie Gemeinschaft stärken? Sie sind herzlich dazu eingeladen, hierüber Ihre eigenen Erfahrungen und Fragen in den Ausschuss mitzubringen, zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu entwickeln.

    Sprechblasen-05

    Die weiteren Ausschussthemen werden wie folgt auf der Website des Quartier Zukunft besprochen:

    Sie möchten am BürgerForum Nachhaltige Oststadt | Zukunft aus Bürgerhand teilnehmen? Alle Informationen zur Anmeldung finden Sie unter www.karlsruhe.buergerforum2014.de.

    Weiterführende Informationen

    Website der Stadt Karlsruhe

  24. BürgerForum: Themenausschuss “Stadtgesellschaft im Wandel”

    Leave a Comment

    Am 11. Oktober 2014 startet das BürgerForum Nachhaltige Oststadt | Zukunft aus Bürgerhand mit einer Auftaktwerkstatt. Auf dieser Website erfahren Sie in den Tagen bis zur Veranstaltung, welche Themen im Rahmen des BürgerForums besprochen werden. Nach dem Themenauschuss “Energie neu denken – Klima schützen” folgt mit diesem Artikel die Darstellung des Themenausschusses „Stadtgesellschaft im Wandel – Lebensqualität steigern“. Weniger – älter – bunter, lauten knapp die Kennzeichen der gegenwärtigen Bevölkerungsentwicklung. Dass der demographische Wandel viele Herausforderungen birgt, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss, ist inzwischen mehr als deutlich.

    Weniger – älter – bunter, lauten knapp die Kennzeichen der gegenwärtigen Bevölkerungsentwicklung. Dass der demographische Wandel viele Herausforderungen birgt, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss, ist inzwischen mehr als deutlich. Wir sind Teil dieser Entwicklung und bekommen die Auswirkungen einer veränderten Gesellschaftsstruktur schon heute zu spüren. In diesem Ausschuss diskutieren wir den Umgang mit der Thematik speziell in der Karlsruher Oststadt.

    In Anbetracht der sinkenden Geburtenrate und einer wachsenden Zahl an älteren Menschen stellt sich die Frage, wer und in welcher Form sich zukünftig um uns kümmern wird und welche Rolle dabei beispielsweise generationenübergreifende Wohnformen und Nachbarschaften einnehmen. Welche Unterstützungsangebote gibt es schon und an welcher Stelle besteht noch Ausbaupotenzial? Gerade eine bunt gemischte Stadtbevölkerung bietet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten beim gegenseitigen Versorgen und Kümmern. Menschen aus anderen Kulturen bereichern unsere Gesellschaft, das Zusammenleben im Alltag birgt aber auch Herausforderungen, um ein vertrauensvolles und wertschätzendes Zusammenleben zu ermöglichen.

    Wie können wir unsere Lebensqualität verbessern oder möglichst lange aufrechterhalten? Wie lassen sich Entschleunigung und Stressabbau in unseren Alltag integrieren? Gerade heute, wo wir an und über den Grenzen unserer Leistungsfähigkeit arbeiten, darf unsere eigene auch seelische Gesundheit nicht zu kurz kommen. In diesem Zusammenhang stellen sich vor allem auch die Fragen, was das Leben in der Stadt lebenswert und lebendig macht und wie wir möglichst lange gesund in ihr leben können. Was dagegen sind eher krankheitsfördernde Faktoren und  wie können wir diese vermeiden? Sie sind herzlich dazu eingeladen, hierüber Ihre eigenen Erfahrungen und Fragen in den Ausschuss mitzubringen, zu diskutieren und Lösungsvorschläge zu entwickeln.

    stadtgesellschaft_sprechblasen_4

    Die weiteren Ausschussthemen werden wie folgt auf der Website des Quartier Zukunft besprochen:

    • „Leben und Wohnen in der Oststadt“ am Mittwoch, den 01. Oktober 2014
    • „Alltagsmobilität im Blick“ am Montag, den 06. Oktober 2014
    • „Verträglich wirtschaften und arbeiten“ am Mittwoch, den 08. Oktober 2014
    • Energie neu denken – Klima schützen”, bereits online

    Sie möchten am BürgerForum Nachhaltige Oststadt | Zukunft aus Bürgerhand teilnehmen? Alle Informationen zur Anmeldung finden Sie unter www.karlsruhe.buergerforum2014.de.

    Weiterführende Informationen

    Website der Stadt Karlsruhe

  25. Park(ing) Day in der Oststadt

    Leave a Comment

    Im Jahr 2015 wird der Park(ing) Day wieder in der Karlsruher Oststadt stattfinden, nachdem bereits 2014 Parkplätze zu gemeinschaftlich genutztem Raum für Entspannung und Kreativität umgestaltet wurden.

    • Wann: 18.09.2015, 11:00-18:00 Uhr
    • Wo: Ludwig-Wilhelm-Straße in der Karlsruher Oststadt

    Die Initiatoren freuen sich, wenn auch Sie spontan mitmachen und viele Parkplätze in lebenswerten Stadtraum verwandelt werden! Im Folgenden finden sie den Bericht zum Park(ing) Day 2014 zur Hintergrundinformation.

    Ein großer Teil urbaner öffentlicher Räume wird dem Fahrzeug und entsprechender Infrastruktur gewidmet, während ein entsprechend geringer Teil den Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Städte für Erholung und Freizeit, Kreativität, Kommunikation und Austausch zur Verfügung steht. Die Vision des Park(ing) Day ist es, bestehende Vorstellungen der Nutzung öffentlicher Räume herauszufordern und sichtbar zu machen. Die Umnutzung von Parkraum offenbart wertvollen Experimentierraum für Sozialleben, Kunst und Kreativität. Am 19. September 2014 in der Ludwig-Wilhelm-Straße in der Karlsruher Oststadt. „Aus Parkraum wird Stadtraum – solange die Parkuhr läuft!“ beim internationalen Parking Day 2014. Dieser findet in diesem Jahr erstmals auch in Karlsruhe statt.

    Stadtraum neu denken

    Der Park(ing) Day ist ein globales Event, das zum ersten Mal in San Francisco stattfand. Solange der erworbene Parkschein gilt, werden PKW-Parkplätze in Parks, Leseecken und Treffpunkte verwandelt. Dadurch soll zum einen auf den enormen Platzverbrauch durch private PKWs und deren Infrastruktur aufmerksam gemacht werden. Zum anderen soll die Möglichkeit ausgeschöpft werden, Fläche für die gemeinschaftlichen Bedürfnisse der Umgebung zu nutzen.

    Schließlich ist ein Parkplatz eine günstige Möglichkeit, wertvolle Fläche zu mieten und zur Nutzung als öffentlichen Raum freizugeben. Hierdurch kann kurzfristig Platz geschaffen werden für das, was in der speziellen Umgebung vielleicht fehlt: Grünfläche entsteht, wenn das Wort Parkplatz neu interpretiert wird und Raum nicht fürs Parken, sondern als Park genutzt wird. Gemeinschaft entsteht, wenn auf Sofas oder Decken zusammen gepicknickt wird. Kunst entsteht, wenn gemalt und musiziert wird, Poesie vorgelesen oder Theater gespielt. Spiel entsteht, wenn im Tischkicker die Bälle rollen oder Schachturniere ausgefochten werden.

    Qualität des Lebensraumes erhöhen

    Mission des Park(ing) Day ist es, die Qualität menschlichen Lebensraumes nicht nur kurzfristig zu erhöhen. Der Anstoß eines kritischen Hinterfragens, wie öffentliche Räume bereitgestellt und genutzt werden, soll stattfinden. Dieser kann wiederum langfristig dazu beitragen, die Reflexion über gemeinschaftliche Bedürfnisse in die Nutzung von verfügbarer Fläche einfließen zu lassen. Der partizipative Ansatz des Events ermöglicht so allen Bürgern, die Werte, die die Gestaltung des öffentlichen Raumes bestimmen, zu diskutieren.

    Oststadt anders beparkt

    Die Initiative Park(ing) Day ist eine Arbeitsgruppe im Quartier Zukunft, die in der Ludwig-Wilhelm-Straße am Aktionstag Parkfläche gestalten wird. Das Projektteam des Quartier Zukunft unterstützt die Idee und wird selbst auch einen Parkplatz in Lebensraum verwandeln. Besucher sind herzlich willkommen. Nähere Informationen können Sie beim Klick auf das untenstehende Plakat zur Veranstaltung entnehmen.

    Weiterführende Informationen:

    Website des internationalen Park(ing) Days

  26. Entwicklungsszenarien für Karlsruhe

    Kommentare deaktiviert für Entwicklungsszenarien für Karlsruhe

    Was bedeutet der Ansatz der Nachhaltigen Entwicklung für unser Handeln? Was hat dieser mit der Entwicklung unserer Städte zu tun? Und wie können wir wissen, welche Auswirkungen bestimmte Maßnahmen, die wir heute ergreifen, in Zukunft haben werden? Studierende unterschiedlicher Disziplinen stellten diese und weitere Fragen im Quartier Zukunft Seminar „Entwicklungsszenarien für Karlsruhe“.

    Szenarien copy

    Das Seminar fand in Kooperation mit der Hochschule Darmstadt statt.  Unter der Anleitung von Richard Beecroft von der Hochschule Darmstadt und dem Team des Quartier Zukunft – Labor Stadt erarbeiteten Karlsruher und Darmstädter Studierende gemeinschaftlich Entwicklungsszenarien im Kontext des Stadtlebens von morgen. Zur Anwendung kam hierei die Szenario-Methode, um systematisch in die Zukunft zu blicken und gegenwärtige Handlungsstrategien zu überprüfen. Da die Methode eine systematische und ganzheitliche Vorgehensweise ermöglicht, können durch sie verschiedene Aspekte eines Problemfeldes zusammengedacht und somit Entwicklungsstränge für komplexe Problemfelder erarbeitet werden, wie zum Beispiel Wasserverbrauch, Treibhauseffekt, Luftverschmutzung oder Stadtentwicklung. Ausgangspunkt der Szenarien ist die gegenwärtige Lage. Als Rahmen für die kreative Gestaltung von Städten im nachhaltigen Sinne wurde für das Seminar ein fiktives, ein mal ein Kilometer messendes quadratisches Projektgebiet in der Karlsruher Oststadt ausgewählt. Im Mittelpunkt stand die Frage, welche Orte, vielleicht auch Unorte sich darin finden lassen, die ausbaufähig und entwicklungsfähig erscheinen. Nachdem die Studierenden ihren Untersuchungsraum festgelegt hatten, folgten die Analyse und schließlich die Erarbeitung der Entwicklungsszenarien. Hierbei war das Konzept Nachhaltige Entwicklung ebenso Anhaltspunkt wie die Leitfrage nach der Entwicklung städtischen Lebens, das sich an den Grenzen des Wachstums orientiert, also an der Erkenntnis, dass grenzenloses Wachstum in einer Welt begrenzter Ressourcen schwer vorstellbar ist. Dabei formulierten die Studierenden in interdisziplinärer Gruppenarbeit Schlüsselfragen zu folgenden Themen: alternative Verkehrskonzepte, Innenhofgestaltung, Förderung der Gemeinschaft innerhalb der Nachbarschaft sowie Anreize für nachhaltige Lebensentwürfe schaffen.
    Schnell stellten die Studierenden fest, dass bei der Beantwortung dieser Fragen in Form konkreter Projektideen neben architektonischen, städtebaulichen und technischen Aspekten auch soziale und psychologische Gesichtspunkte berücksichtigt werden müssen. So erschien die Akzeptanz durch die Bürgerschaft oftmals als Dreh- und Angelpunkt für das Gelingen oder Misslingen eines Projektes. Gemeinsam wurden Probleme gelöst, Ideen und Zukunftsszenarien entwickelt und dabei weiterführende Fragen aufgeworfen. Mit diesen im Gepäck und dem Fazit, dass der Schritt von der Theorie in die Praxis kein leichter, aber dafür ein umso spannenderer ist, endete das Seminar. Das Quartier Zukunft Team bedankt sich für die fruchtbaren Diskussionen und für die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Hochschule Darmstadt. Weitere Impressionen zur Veranstaltung finden Sie in der Galerie.

    Weiterführende Informationen:

    Szenario-Methode Begriffserklärung Grenzen des Wachstums

Kontakt

OK

Vielen Dank für Ihre Idee

Sagen Sie uns Ihre Meinung

Was geschieht mit meinen Wünschen zum Quartier Zukunft?

Nennen Sie uns Ihre Wünsche und Vorstellungen zur Entwicklung des Quartier Zukunft. Sagen Sie uns Ihre Meinung. Was ist Ihnen besonders wichtig? Was nicht?
Wir sammeln Ihre Äußerungen und werden sie zeitnah auf dieser Website präsentieren, um sie weiter zu diskutieren und in den Entwicklungsprozess des Quartier Zukunft einfließen zu lassen.

Impressum und Datenschutz

Impressum und Datenschutz

Das Projekt "Quartier Zukunft" ist ein Projekt des Karlsruher Instituts für Technologie. Dienstanbieterkennzeichnung im Sinne von §5 Telemediengesetz (TMG)

Karlsruher Institut für Technologie Kaiserstraße 12 76131 Karlsruhe Deutschland Tel.: +49 721 608-0 Fax: +49 721 608-44290 E-Mail: info@kit.edu Rechtsform: Körperschaft des öffentlichen Rechts Vertretungsberechtigt: Prof. Jan S. Hesthaven (Präsident des KIT) USt-IdNr: DE266749428 Redaktionelle Gesamtverantwortlichkeit im Sinne des § 55 des Rundfunkstaatsvertrages (RStV): Dr. Oliver Parodi Karlsruher Institut für Technologie Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse Karlstraße 11 76133 Karlsruhe E-Mail: oliver.parodi@kit.edu Konzeption, Gestaltung und technische Umsetzung der Website The seed eG www.theseed.de Redaktionelle Betreuung Helena Trenks Karlsruher Institut für Technologie Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse Karlstraße 11 76133 Karlsruhe E-Mail: helena.trenks@kit.edu Copyright Für die Internet-Seiten des Karlsruher Instituts für Technologie liegen Copyright und alle weiteren Rechte beim Karlsruher Institut für Technologie, Kaiserstraße 12, 76131 Karlsruhe, Deutschland. Dies gilt auch für die Internet-Seite des Projektes Quartier Zukunft. Weiterverbreitung, auch in Auszügen, für pädagogische, wissenschaftliche oder private Zwecke ist unter Angabe der Quelle gestattet (sofern nicht anders an der entsprechenden Stelle ausdrücklich angegeben). Eine Verwendung im gewerblichen Bereich bedarf der Genehmigung durch das Karlsruher Institut für Technologie. Ansprechpartner ist die Dienstleistungseinheit Presse, Kommunikation und Marketing. Haftung für Inhalte Diese Internetseiten dienen lediglich der Information. Ihr Inhalt wurde mit gebührender Sorgfalt zusammengestellt. Das Karlsruher Institut für Technologie übernimmt aber keine Garantie, weder ausdrücklich noch implizit, für die Art, Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität des dargebotenen Materials und übernimmt keine Haftung (einschließlich Haftung für indirekten Verlust oder Gewinn- oder Umsatzverluste) bezüglich des Materials bzw. der Nutzung dieses Materials. Sollten Inhalte von Web-Seiten des Karlsruher Instituts für Technologie gegen geltende Rechtsvorschriften verstoßen, bitten wir um umgehende Benachrichtigung. Wir werden die Seite oder den betreffenden Inhalt dann umgehend entfernen. Bildrechte Der Dienstanbieter hat alle Nutzungsrechte zu den auf dieser Seite abgebildeten Fotografien, Grafiken, Tondokumente und Videosequenzen nach bestem Wissen und Gewissen angemeldet. Falls sich eine Person in ihren Rechten verletzt fühlt, bitten wir um die Kontaktaufnahme mit dem Karlsruher Institut für Technologie, um die Angelegenheit aufzuklären. Haftung für externe Web-Seiten Die Web-Seiten des Karlsruher Instituts für Technologie enthalten Links zu Informationsangeboten auf Servern, die nicht der Kontrolle und Verantwortlichkeit des Karlsruher Instituts für Technologie unterliegen. Das Karlsruher Institut für Technologie übernimmt keine Verantwortung und keine Garantie für diese Informationen und billigt oder unterstützt diese auch nicht inhaltlich. Datenschutzerklärung Informationen über die Erhebung personenbezogener Daten Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Personenbezogene Daten sind alle Daten, die auf Sie persönlich beziehbar sind, z. B. Name, Adresse, E-Mail-Adressen und Nutzerverhalten (Informationen, die sich auf eine identifizierbare natürliche Person beziehen (Art. 4 Nr. 1 der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO)). Verantwortlicher gem. Art. 4 Abs. 7 DS-GVO ist der Präsident des KIT, Prof. Dr.-Ing. Holger Hanselka, Kaiserstraße 12, 76131 Karlsruhe, info@kit.edu (siehe Impressum). Unsere Datenschutzbeauftragte erreichen Sie unter datenschutzbeauftragter@kit.edu oder der Postadresse mit dem Zusatz „Die Datenschutzbeauftragte“. Bei Ihrer Kontaktaufnahme mit uns per E-Mail oder über ein Kontaktformular werden die von Ihnen mitgeteilten Daten (Ihre E-Mail-Adresse, ggf. Ihr Name und Ihre Telefonnummer) von uns gespeichert, um Ihre Fragen zu beantworten. Die in diesem Zusammenhang anfallenden Daten löschen wir, nachdem die Speicherung nicht mehr erforderlich ist, oder schränken die Verarbeitung ein, falls gesetzliche Aufbewahrungspflichten bestehen. Wir weisen darauf hin, dass die Datenübertragung im Internet (z.B. bei der Kommunikation per E-Mail) Sicherheitslücken aufweisen kann. Ein lückenloser Schutz der Daten vor dem Zugriff durch Dritte ist nicht möglich. Erhebung personenbezogener Daten Bei der bloß informatorischen Nutzung der Website erheben wir nur die personenbezogenen Daten, die Ihr Browser nach den von Ihnen vorgenommenen Einstellungen an unseren Server übermittelt (Server Log Files). Zur Ansicht unserer Website erheben wir die Daten, die hierfür und zur Gewährleistung der Stabilität und Sicherheit technisch erforderlich sind gemäß Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. f DS-GVO:
  1. Anonymisierte IP-Adresse
  2. Datum und Uhrzeit der Anfrage
  3. Zeitzonendifferenz zur Greenwich Mean Time (GMT)
  4. Inhalt der Anforderung (konkrete Seite)
  5. Zugriffsstatus/HTTP-Statuscode
  6. jeweils übertragene Datenmenge
  7. Webseite, von der die Anforderung kommt
  8. Browser
Diese Daten sind nicht bestimmten Personen zuordenbar. Eine Zusammenführung dieser Daten mit anderen Datenquellen wird nicht vorgenommen. Wir behalten uns vor, diese Daten nachträglich zu prüfen, wenn uns konkrete Anhaltspunkte für eine rechtswidrige Nutzung bekannt werden. SSL-Verschlüsselung Diese Seite nutzt aus Gründen der Sicherheit und zum Schutz der Übertragung vertraulicher Inhalte, wie zum Beispiel der Anfragen, die Sie an uns als Seitenbetreiber senden, eine SSL-Verschlüsselung. Eine verschlüsselte Verbindung erkennen Sie daran, dass die Adresszeile des Browsers von "http://" auf "https://" wechselt und an dem Schloss-Symbol in Ihrer Browserzeile. Wenn die SSL Verschlüsselung aktiviert ist, können die Daten, die Sie an uns übermitteln, in aller Regel nicht von Dritten mitgelesen werden. Ihre Rechte Sie haben gegenüber uns folgende Rechte hinsichtlich der Sie betreffenden personenbezogenen Daten:
  1. Recht auf Auskunft,
  2. Recht auf Berichtigung oder Löschung,
  3. Recht auf Einschränkung der Verarbeitung,
  4. Recht auf Widerspruch gegen die Verarbeitung,
  5. Recht auf Datenübertragbarkeit.
Sie haben zudem das Recht, sich bei einer Datenschutz-Aufsichtsbehörde über die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten durch uns zu beschweren. Im Fall offensichtlich unbegründeter oder exzessiver Anträge können wir ein angemessenes Entgelt verlangen. Ansonsten werden die Informationen unentgeltlich zur Verfügung gestellt (Art. 12 Abs. 5 DS-GVO). Im Fall begründeter Zweifel an der Identität der Person, die vorstehende Rechte geltend macht, können wir zusätzliche Informationen anfordern, die zur Bestätigung der Identität erforderlich sind (Art. 12 Abs. 6 DS-GVO). Cookies Zusätzlich zu den zuvor genannten Daten werden bei der Nutzung unserer Website Cookies auf Ihrem Rechner gespeichert. Cookies sind kleine Textdateien, die von dem von Ihnen verwendeten Browser bei Ihnen gespeichert werden und durch welche uns (dem Server unserer Website) bestimmte Informationen zufließen. Cookies können keine Programme ausführen oder Viren auf Ihren Computer übertragen. Sie dienen dazu, das Internetangebot insgesamt nutzerfreundlicher und effektiver, vor allem schneller zu machen. Dabei werden Session-Cookies (transiente Cookies) und dauerhafte (persistente) Cookies unterschieden. Transiente Cookies werden automatisiert gelöscht, wenn Sie den Browser schließen. Dazu zählen insbesondere die Session-Cookies. Diese speichern eine sogenannte Session-ID, mit welcher sich verschiedene Anfragen Ihres Browsers der gemeinsamen Sitzung zuordnen lassen. Dadurch kann Ihr Rechner wiedererkannt werden, wenn Sie auf unsere Website zurückkehren. Die Session-Cookies werden gelöscht, wenn Sie sich ausloggen oder den Browser schließen. Wir nutzen ausschließlich Session-Cookies. Persistente Cookies oder Flash-Cookies werden von uns nicht eingesetzt. Sie können Ihren Browser so einstellen, dass Sie über das Setzen von Cookies informiert werden und Cookies nur im Einzelfall erlauben, die Annahme von Cookies für bestimmte Fälle oder generell ausschließen sowie das automatische Löschen der Cookies beim Schließen des Browser aktivieren. Bei der Deaktivierung von Cookies kann die Funktionalität dieser Website eingeschränkt sein. Newsletter und MailChimp Wenn Sie den auf der Website angebotenen Newsletter beziehen möchten, benötigen wir von Ihnen eine E-Mail-Adresse sowie Informationen, welche uns die Überprüfung gestatten, dass Sie der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse sind und mit dem Empfang des Newsletters einverstanden sind. Die Verarbeitung der in das Newsletteranmeldeformular eingegebenen Daten erfolgt ausschließlich auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Die erteilte Einwilligung zur Speicherung der Daten, der E-Mail-Adresse sowie deren Nutzung zum Versand des Newsletters können Sie jederzeit widerrufen, etwa über den "Austragen"-Link im Newsletter. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt. Für die Anmeldeabwicklung und den Versand der Newsletter verwenden wir den Onlinedienst Mailchimp, der von der Firma Rocket Science Group, 675 Ponce de Leon Ave NE, Suite 5000, Atlanta, GA 30308 angeboten wird. The Rocket Science Group LLC d/b/a MailChimp ist unter dem Privacy-Shield-Abkommen zertifiziert und bietet hierdurch eine Garantie, das europäisches Datenschutzniveau einzuhalten (https://www.privacyshield.gov/participant?id=a2zt0000000TO6hAAG&status=Active). Wenn Sie sich für einen Newsletter anmelden, wird Ihre E-Mail-Adresse von Mailchimp gespeichert und für den Versand der abonnierten Newsletter an die angegebene E-Mail-Adresse genutzt. Darüber hinaus sammelt Mailchimp Informationen darüber, ob und wann Sie einen zugesandten Newsletter geöffnet haben, ob Sie die Links in einem Newsletter angeklickt haben, ihre IP-Adresse, den Typ des verwendeten Browsers oder des verwendeten E-Mail-Programms und ähnliche Details. Mailchimp nutzt dazu Ein-Pixel-Gifs, die auch Web Beacons genannt werden und die in der E-Mail des Newsletters enthalten sind. Diese Daten können wir über das Webinterface des Onlinedienstes einsehen. Rechtsgrundlage für die Verarbeitung Ihrer Daten ist die Einwilligung in den Versand des jeweiligen Newsletters. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen und so die Nutzung ihrer Daten widerrufen. Die Datenschutzbestimmungen von Mailchimp können Sie hier nachlesen: http://mailchimp.com/legal/privacy/ Kommentarfunktion Für die Kommentarfunktion auf dieser Seite werden neben Ihrem Kommentar auch Angaben zum Zeitpunkt der Erstellung des Kommentars, Ihre E-Mail-Adresse und der von Ihnen gewählte Nutzername gespeichert. Auf der Website sichtbar sind Nutzername, Datum und der Kommentar. Die Kommentare und die damit verbundenen Daten (z.B. IP-Adresse) werden gespeichert und verbleiben auf unserer Website, bis der kommentierte Inhalt vollständig gelöscht wurde oder die Kommentare aus rechtlichen Gründen gelöscht werden müssen (z.B. beleidigende Kommentare). Die Speicherung der Kommentare erfolgt auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Sie können eine von Ihnen erteilte Einwilligung jederzeit widerrufen. Dazu reicht eine formlose Mitteilung per E-Mail an uns. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt. Social Media Plugins unter Verwendung der „2-Klick-Lösung“ Auf unserer Website werden sogenannte Social Plugins („Plugins“) der sozialen Netzwerke Facebook und Google+ und des Mikroblogging-Dienstes Twitter verwendet. Diese Dienste werden von den Unternehmen Facebook Inc., Google Inc. und Twitter Inc. angeboten („Anbieter“). Facebook wird betrieben von der Facebook Inc., 1601 S. California Ave, Palo Alto, CA 94304, USA (“Facebook”). Eine Übersicht über die Plugins von Facebook und deren Aussehen finden Sie hier: https://developers.facebook.com/docs/plugins Google + wird betrieben von der Google Inc., 1600 Amphitheatre Parkway, Mountain View, CA 94043, USA („Google“). Eine Übersicht über die Plugins von Google und deren Aussehen finden Sie hier: https://developers.google.com/+/web/ Twitter wird betrieben von der Twitter Inc., 1355 Market St, Suite 900, San Francisco, CA 94103, USA („Twitter“). Eine Übersicht über die Twitter-Buttons und deren Aussehen finden Sie hier: https://about.twitter.com/en_us/company/brand-resources.html Um den Schutz Ihrer Daten beim Besuch unserer Website zu erhöhen, sind die Plugins mittels sogenannter „2-Klick-Lösung“ in die Seite eingebunden. Diese Einbindung gewährleistet, dass beim Aufruf einer Seite unseres Webauftritts, die solche Plugins enthält, noch keine Verbindung mit den Servern von Facebook, Google und Twitter hergestellt wird. Erst wenn Sie die Plugins aktivieren und damit Ihre Zustimmung zur Datenübermittlung erteilen, stellt Ihr Browser eine direkte Verbindung zu den Servern von Google, Facebook oder Twitter her. Der Inhalt des jeweiligen Plugins wird dann vom zugehörigen Anbieter direkt an Ihren Browser übermittelt und in die Seite eingebunden. Durch die Einbindung der Plugins erhalten die Anbieter die Information, dass Ihr Browser die entsprechende Seite unseres Webauftritts aufgerufen hat, auch wenn Sie kein Profil bei dem entsprechenden Anbieter besitzen oder gerade nicht eingeloggt sind. Diese Information (einschließlich Ihrer IP-Adresse) wird von Ihrem Browser direkt an einen Server des jeweiligen Anbieters in die USA übermittelt und dort gespeichert. Sind Sie bei einem der sozialen Netzwerke eingeloggt, können die Anbieter den Besuch unserer Website Ihrem Profil auf Facebook bzw. Google+ unmittelbar zuordnen. Wenn Sie mit den Plugins interagieren, zum Beispiel den „Gefällt mir“-, den „+1“- oder den „Twittern“-Button betätigen, wird die entsprechende Information ebenfalls direkt an einen Server der Anbieter übermittelt und dort gespeichert. Die Informationen werden außerdem in dem sozialen Netzwerk bzw. auf Ihrem Twitter-Account veröffentlicht und dort Ihren Kontakten angezeigt. Zweck und Umfang der Datenerhebung und die weitere Verarbeitung und Nutzung der Daten durch die Anbieter sowie Ihre diesbezüglichen Rechte und Einstellungsmöglichkeiten zum Schutz Ihrer Privatsphäre entnehmen Sie bitte den Datenschutzhinweisen der Anbieter. Datenschutzhinweise von Facebook: https://www.facebook.com/policy.php Datenschutzhinweise von Google: http://www.google.com/intl/de/+/policy/+1button.html Datenschutzhinweise von Twitter: https://twitter.com/de/privacy Vimeo Unsere Website nutzt Plugins des Videoportals Vimeo. Anbieter ist die Vimeo Inc., 555 West 18th Street, New York, New York 10011, USA. Wenn Sie eine unserer mit einem Vimeo-Plugin ausgestatteten Seiten besuchen, wird eine Verbindung zu den Servern von Vimeo hergestellt. Dabei wird dem Vimeo-Server mitgeteilt, welche unserer Seiten Sie besucht haben. Zudem erlangt Vimeo Ihre IP-Adresse. Dies gilt auch dann, wenn Sie nicht bei Vimeo eingeloggt sind oder keinen Account bei Vimeo besitzen. Wenn Sie in Ihrem Vimeo-Account eingeloggt sind, ermöglichen Sie Vimeo, Ihr Surfverhalten direkt Ihrem persönlichen Profil zuzuordnen. Dies können Sie verhindern, indem Sie sich aus Ihrem Vimeo-Account ausloggen. Die Nutzung von Vimeo erfolgt im Interesse einer ansprechenden Darstellung unserer Online-Angebote. Dies stellt ein berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO dar. Weitere Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in der Datenschutzerklärung von Vimeo unter: https://vimeo.com/privacy. OpenStreetMap Wir binden die Landkarten des Dienstes "OpenStreetMap" ein (https://www.openstreetmap.org), die auf Grundlage der Open Data Commons Open Database Lizenz (ODbL) durch die OpenStreetMap Foundation (OSMF) angeboten werden. Datenschutzerklärung: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Privacy_Policy. Piwik Wir nutzen auf Grundlage unserer berechtigten Interessen (d.h. Interesse an der Analyse und Optimierung unseres Onlineangebotes im Sinne des Art. 6 Abs. 1 f DS-GVO) Piwik, eine Open-Source-Software zur statistischen Auswertung der Nutzerzugriffe. Ihre IP-Adresse wird gekürzt, bevor sie gespeichert wird. Piwik verwendet jedoch Cookies, die auf dem Computer der Nutzer gespeichert werden und die eine Analyse der Benutzung dieses Onlineangebotes durch die Nutzer ermöglichen. Dabei können aus den verarbeiteten Daten pseudonyme Nutzungsprofile der Nutzer erstellt werden. Die durch das Cookie erzeugten Informationen über Ihre Benutzung dieses Onlineangebotes werden auf unserem Server gespeichert und nicht an Dritte weitergegeben. Dieser Datenverarbeitung kann nachfolgend widersprochen werden: Sie können sich hier entscheiden, ob in Ihrem Browser ein eindeutiger Webanalyse-Cookie abgelegt werden darf, um dem Betreiber der Website die Erfassung und Analyse verschiedener statistischer Daten zu ermöglichen. Wenn Sie sich dagegen entscheiden möchten, klicken Sie den folgenden Link, um den Piwik-Deaktivierungs-Cookie in Ihrem Browser abzulegen.