Wir feiern 10 Jahre Zukunftsraum, Teil 1
Seit 2015 ist der Zukunftsraum Treffpunkt, Werkstatt und Experimentierraum für Personen aus der Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik. Aus diesem besonderen Anlass blicken wir zurück auf schöne Ereignisse, spannende Projekte und stellen euch die Menschen näher vor, die den Zukunftsraum seit jeher besonders machen. Der erste Teil unserer Jubiläums-Serie blickt zunächst auf die Geschichte und den Werdegang des Zukunftsraums.
Zehn Jahre ist es inzwischen her, dass der Zukunftsraum in der Karlsruher Oststadt seine Türen geöffnet hat. Bis heute haben wir die einzigartige und wundervolle Gelegenheit, hier einen Ort zu haben, an dem Wissenschaft und Gesellschaft in Kontakt und Austausch treten können. Ein Ort, an dem Visionen greifbar werden, Ideen Raum bekommen und Menschen zusammenkommen, um gemeinsam an einer nachhaltigeren Stadt zu arbeiten.
Nachhaltigkeit zum Mitmachen
Bereits 2011 wurde das wissenschaftliche Konzept des Quartier Zukunft erarbeitet: Es sollte ein Reallabor entstehen, in dem durch direkten Austausch mit den Bürger:innen an einer nachhaltigeren Gesellschaft geforscht und gearbeitet wird. Dafür sollte in Karlsruhe ein öffentlich zugänglicher Raum geschaffen werden. Fündig – wie ihr heute wisst – wurden wir in der Oststadt!
Die Anfangszeit sei turbulent und herausfordernd gewesen, erinnert sich die Wissenschaftlerin Helena Trenks, die damals im Rahmen eines Praktikums am Projekt beteiligt war. „Die vielfältigen Aufgaben, die die Eröffnung des Zukunftsraums so mit sich brachte, hat das familiäre und motivierte Team allerdings mit Bravour gemeistert“, erzählt sie mit einem Funkeln in den Augen. Letztendlich blieb die große Eröffnungsfeier des Zukunftsraums im Sommer 2015 allen Mitarbeitenden als absolutes Highlight in der Geschichte des Quartier Zukunft in Erinnerung.
Im Laufe der Jahre war der Zukunftsraum das Zuhause von unterschiedlichen Forschungsprojekten. Mit dem Reallabor 131 (R131) fing vieles an, es war das erste große Reallaborprojekt im Quartier Zukunft. Es folgten weitere Aktivitäten, beispielsweise im Rahmen von Klimaschutz gemeinsam wagen, KARLA, EDia und Dein BalkonNetz.
Eine besondere Herausforderung für unsere Arbeit war die Covid19-Pandemie. Als Ort der Begegnung und der Wissenschaftskommunikation war es für den Zukunftsraum schwer, öffentliche Beteiligung mit den notwendigen Schutzmaßnahmen zu verbinden. Letztendlich gelang es dem Team aber mit Aktionen wie dem Freiluftwohnzimmer und dem Parking Day, neue Möglichkeiten zu schaffen, um der Pandemie zu trotzen und auch in diesen unwägbaren Jahren Forschung und Austausch zu ermöglichen. In der Zeit nach Covid kehrte auch bei uns in der Oststadt wieder mehr Miteinander ein. „Der Zukunftsraum ist heute ein Treffpunkt und ein Ort der Zufallsbegegnungen“, so Marius Albiez, Nachhaltigkeitsforscher am Quartier Zukunft.
Nicht nur für die Forschung und Lehre bietet der Zukunftsraum Platz, auch die verschiedensten Gruppen und Vereine treffen sich regelmäßig in der Oststadt: von den Scientists4Future, über die Omas gegen Rechts und Kiezblocks Karlsruhe bis hin zum Stricktreff, um nur einige zu nennen. Darüber hinaus finden auch immer wieder lokale Events und Aktionstage statt, wie etwa der Pflanzentausch im Frühling oder die beliebten Kleidertauschpartys.
Schnittstelle zur Gesellschaft
Dank all dieser Veranstaltungen, Gruppentreffen und Realexperimente ist der Zukunftsraum eine echte Schnittstelle zur Gesellschaft und das schätzt Helena besonders. Aber auch die Räumlichkeiten selbst verbindet sie mit tollen Erinnerungen: „Besonders den markanten roten Vogel an der Fensterscheibe und unsere selbstgebauten Möbel mag ich. Und dass es einfach so hell und freundlich ist“. Auch die studentische Hilfskraft Anna stimmt zu: „Der Zukunftsraum ist super hell, gemütlich und voller Pflanzen. Da arbeitet man gleich viel lieber als in einem grauen Büro.“
Einen Wunsch für die Zukunft hat Marius dann aber doch noch: Der Zukunftsraum sei leider schlecht gedämmt und bei großer Hitze oder Kälte sei es schwer, ihn gut zu temperieren. Da gäbe es noch Nachholbedarf, damit der Zukunftsraum auch selbst ein Vorbild in puncto nachhaltiges Bauen ist. „Also, wenn ich mir wirklich etwas frei wünschen könnte, dann wäre ein integriertes Café natürlich wundervoll“, antwortet der Geoökologe lachend auf die Frage, wie man den Zukunftsraum noch schöner machen könnte.
Übrigens …
- Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten veranstalten wir am Samstag, 5. Juli 2025 das nächste Freiluftwohnzimmer. Ihr wohnt in der Karlsruher Oststadt und wollt mit eurer Nachbarschaft ins Gespräch kommen? Seid dabei, nehmt den öffentlichen Raum in Anspruch und kommt miteinander ins Gespräch und macht bei unserer Umfrage mit!
- Unsere Jubiläums-Serie geht weiter! In den nächsten Blogbeiträgen blicken wir insbesondere auf die Menschen, die den Zukunftsraum nutzen und ihn besonders machen. Und schließlich berichten wir euch etwas mehr über die Forschung, die hier stattfindet.
Wir danken euch für zehn Jahre, in denen ihr uns begleitet habt und all dies ermöglicht habt! Wir hoffen auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit und Gemeinschaft!